Er war Freund und Wunschnachfolger des Apple-Gründers: Robert Iger. Der Disney-Chef hatte nach Steve Jobs' Tod den freien Platz im Apple-Verwaltungsrat übernommen. Nun hat Iger diesen Posten aufgegeben. Er verlässt das Unternehmen offenbar aus einem ähnlichen Grund wie 2009 der damalige Google-Chef Eric Schmidt.
Iger ist zurückgetreten, als Apple diesen Monat den Start seines Streaming-Angebots Apple TV+ offiziell für den 1. November ankündigte. Es bestand ein Interessenkonflikt, da Apple und Disney künftig – zumindest beim Streaming – zu direkten Konkurrenten werden.
Disney drängt am 12. November mit dem eigenen Dienst Disney+ auf den Markt und verlangt monatlich 6,99 Dollar, Apple 4,99 Dollar.
In einem Statement schrieb Iger: „Es war ein außergewöhnliches Privileg, dem Apple-Verwaltungsrat acht Jahre zu dienen.“ Iger dankte Apple-Chef Tim Cook, dessen Team sowie den Verwaltungsratsmitgliedern.
Eric Schmidt hatte seine Tätigkeit als Verwaltungsratsmitglied bei Apple ebenfalls aufgrund von Interessenkonflikten aufgegeben. Durch die Entwicklung des Chrome-Browsers und des Betriebssystems Android bestand zunehmend eine direkte Rivalität zwischen Google (inzwischen: Alphabet) und Apple. Jobs soll verärgert gewesen sein, als Google kurz nach Schmidts Rücktritt auch noch mit der eigenen Smartphone-Serie Nexus auf den Markt kam.
Sowohl Apple als auch Walt Disney sind laufende Empfehlungen des AKTIONÄR. Beide Konzerne sind finanziell stabil und operativ breit aufgestellt. Während Disney bereits auf ein großes Archiv mit Inhalten zurückgreifen kann, muss sich bei Apple TV+ erst noch zeigen, wie attraktiv das Unternehmen sein Angebot langfristig gestalten kann. Andererseits wäre es für Apple wohl noch am ehesten verschmerzbar, falls der eigene Dienst kein voller Erfolg werden sollte. Disney dagegen lebt zu einem größeren Teil vom Erfolg im Geschäft mit (klassischen) Medieninhalten – ist aber zumindest deutlich breiter aufgestellt als der Abodienst-Pure-Player Netflix.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Apple, Netflix.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Apple, Walt Disney.