Lieferschwierigkeiten bei den wichtigen iPhone-Pro-Modellen und die Sorge vor daraus resultierenden Umsatzeinbußen haben die Aktie von Apple in den vergangenen Wochen belastet. Laut einem Medienbericht ist nun aber endlich Besserung in Sicht, denn Produktion und Lieferzeiten normalisieren sich langsam.
Im weltgrößten iPhone-Werk des Apple-Zulieferers Foxconn im chinesischen Zhengzhou hat sich die Lage zuletzt weiter verbessert. Inzwischen erreiche die Produktion wieder 70 Prozent der insgesamt möglichen Kapazitäten. Das berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf Analysten und mit den Lieferketten vertraue Personen. Mit der Rückkehr zur Normalität tue sich der Betreiber demnach aber nach wie vor schwer.
In Zhengzhou fertigen bis zu 300.000 Foxconn-Beschäftigte iPhones und andere Apple-Produkte, was der Metropole den Spitznamen „iPhone City“ eingebracht hat. Laut Counterpoint Research wurden dort zeitweise bis zu 85 Prozent aller iPhone-Pro-Modelle gefertigt.
Nachdem die dortige Produktion wegen den strikten Corona-Maßnahmen der chinesischen Regierung und gewaltsamen Protesten der Beschäftigten im November zeitweise zum Erliegen kam, hat Foxconn die iPhone-Produktion teilweise in andere Werke ausgelagert. Perspektivisch will Apple zudem die Produktion außerhalb Chinas – insbesondere in Indien und Vietnam – forcieren.
Lange Lieferzeiten im wichtigen Weihnachtsquartal
Wegen Produktionsausfällen wird Apple in diesem Jahr je nach Schätzungen bis zu 20 Millionen iPhones weniger als ursprünglich geplant ausliefern können – und damit ausgerechnet im wichtigen Weihnachtsquartal die Nachfrage nicht vollständig bedienen können. Doch auch hier scheint sich die Lage endlich aufzuhellen.
„Das Angebot verbessert sich und nähert sich langsam der Parität mit der Nachfrage“, so JPMorgan-Analyst Samik Chatterjee mit Blick auf das iPhone 14 Pro. Auch die Lieferzeiten für die Pro-Modelle in den USA, die in der Spitze zeitweise bei 40 Tagen lagen, hätten sich demnach verbessert und lägen aktuell bei ein bis zwei Wochen. In einigen Konfigurationen seien sie sogar wieder sofort verfügbar.
Viele Analysten gehen davon aus, dass die meisten Kunden wohl oder übel längere Wartezeiten in Kauf nehmen und deshalb nicht gleich zur Konkurrenz abwandern – zumal damit zwangsläufig auch ein Wechsel hin zum Android-Betriebssystem verbunden wäre. Entsprechend rechnen sie damit, dass im Weihnachtsquartal entgangene Verkäufe zumindest teilweise in den Folgequartalen nachgeholt werden könnten.
Für das laufende erste Geschäftsquartal (bis Ende Dezember) prognostizieren die von Bloomberg befragten Analysten aber erst einmal einen leichten Umsatzrückgang.
Das schwierige Marktumfeld, die Produktionsengpässe und Sorgen um die Umsatzentwicklung sind nicht spurlos an Apple vorbeigegangen: Die Aktie hat seit Jahresanfang rund 27 Prozent verloren. DER AKTIONÄR bleibt aber ungebrochen bullish für die langfristige Entwicklung des Tech-Riesen und wertet den gegenwärtigen Rücksetzer als Chance für den (Nach-) Kauf.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.