Apple schwimmt im Geld. Die Geldreserven sind laut Bloomberg inzwischen auf 206 Milliarden Dollar gestiegen. Somit könnten sich die Kalifornier rein rechnerisch fast jedes Unternehmen der Welt leisten. Im November brachte Star-Analyst Gene Munster von Piper Jaffray Tesla und den Kameraspezialisten GoPro als mögliche Übernahmeziele ins Gespräch. Doch nun ist ein weiterer Kandidat ins Blickfeld gerückt.
Steht Time Warner zum Verkauf?
Wie die New York Times berichtet, könnte Apple eine Übernahme vom Medienkonzern Time Warner planen. Zu diesem gehören neben den Warner Bros. Filmstudios, der Fernsehkanal HBO, der Nachrichtensender CNN sowie die Magazine TIME Magazine, Sports Illustrated und Fortune. Der Aktienkurs des Medienriesen befindet sich auf Talfahrt, die Anteilseigner sind unzufrieden. Aktivisten übten zuletzt Druck auf das Unternehmen aus, sich selbst zu verkaufen oder Vermögen abzuspalten, so die New York Times in Berufung auf Unternehmensinsider. Geschäftsführer Jeff Bewkes habe sich am Montag und Dienstag mit Investoren getroffen, er persönlich sei allerdings gegen einen Verkauf oder eine Abspaltung von HBO. Über einen Verkauf des gesamten Unternehmens könne man sich jedoch unterhalten. Neben Apple gelten auch AT&T und Fox als mögliche Kaufinteressenten.
Diversifikation
Apple könnte eine Time Warner- Übernahme ins Auge fassen, um die Einführung eines eigenständigen TV-Streaming-Service zu erleichtern, so ein Tech-Insider am Dienstag. Die Kalifornier allein haben bisher Schwierigkeiten, in den TV-Markt vorzudringen. Das könnte sich durch eine Time Warner-Übernahme ändern. Sollte Apple einen Einstieg in den Multi-Milliarden-Dollar-Markt finden, könnte das die starke Abhängigkeit vom iPhone reduzieren. Seit Jahren versucht sich Apple zu diversifizieren. Doch die Apple Watch und Apple TV brachten nicht den erhofften Erfolg. Der Börsenwert von Time Warner liegt aktuell bei 57 Milliarden Dollar. Allerdings lag dieser im letzten Jahr noch bei fast 70 Milliarden Dollar. Am Geld würde der Deal also sicherlich nicht scheitern.
iPhone-Abhängigkeit
Die Apple-Aktie geriet in den letzten Wochen deutlich unter Druck. Gerüchten des Wirtschaftsmagazins Nikkei zufolge werde Apple die Produktion seiner iPhone-Modelle 6S und 6S Plus reduzieren. Diese Neuigkeiten wirkten sich stark auf den Aktienkurs aus, da das iPhone 85 Prozent der operativen Gewinne und fast 70 Prozent der Umsätze generiert. Die Berenberg Bank bezeichnet Apple deshalb als „Ein-Produkt-Unternehmen“. Durch einen Einstieg in den TV-Markt könnte es diesmal funktionieren, die Abhängigkeit vom Smartphonebereich zu reduzieren.
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