Der Streit zwischen Apple und dem Spiele-Entwickler Epic um Zugang und Gebühren im App Store hat sich zuletzt zugespitzt und wird bald auch vor einem Gericht im US-Bundesstaat Kalifornien verhandelt. Dass es sich dabei für beide Unternehmen nicht um eine Lappalie handelt, zeigt ein Blick in die hochkarätig besetzen Zeugenlisten.
Laut Gerichtsdokumenten, aus denen Reuters und CNN zitieren, stehen unter anderem Apple-CEO Tim Cook sowie weitere hochrangige Apple-Manager wie Software-Chef Craig Federighi und Matt Fischer, der als Vice-President für den App Store verantwortlich ist, als möglicher Zeuge auf der Liste. Hinzu kommen Manager aus den Bereichen App Store, Zahlungsabwicklung und Betrugsprävention.
Auf Seiten von Epic wollen unter anderem CEO Tim Sweeney, Game-Store-Manager Steve Allison und Strategiechef Thomas Ko aussagen. Das Unternehmen hat Apple im Streit um den Zugang zu der App-Plattform des Tech-Riesen verklagt und wirft diesem Kartellrechtsverletzungen vor.
Kampf mit harten Bandagen
Vorausgegangen war ein Streit über die 30-prozentige Gebühr, die Apple von den Entwicklern für Käufe über den App Store einbehält. Um diese zu umgehen, hatte Fortnite-Entwickler Epic im letzten Jahr kurzerhand ein eigenes In-App-Bezahlsystem eingebaut. Apple hatte Fortnite daraufhin unter Verweis auf die allgemein gültigen Richtlinien aus dem App Store geworfen – und damit eine Diskussion über den Wettbewerb auf der Plattform ausgelöst.
Apple begründet die Gebühren und strengen Regeln im App Store unter anderem mit der Sicherheit der Nutzer und hat zuletzt auch verstärkt die wirtschaftliche Bedeutung der Plattform für Software-Entwickler dargelegt. Zudem wurden die Gebühren für kleine Entwickler gesenkt und damit Kompromissbereitschaft signalisiert.
Gegenüber dem milliardenschweren Spiele-Konzern Epic zeigt sich Apple jedoch unnachgiebig. Dieser habe „wissentlich vertragliche Vereinbarungen gebrochen, nur um die Umsätze zu steigern“, so Apple in einem Statement gegenüber Bloomberg.
Wer im Recht ist, müssen nun die Gerichte klären. Als Datum für den Prozessauftakt wird in den Dokumenten der 3. Mai genannt. Bislang hat der Streit allerdings keine nennenswerten Auswirkungen auf das operative Geschäft von Apple. DER AKTIONÄR bleibt daher zuversichtlich und traut der Aktie des Tech-Schwergewichts mittel- und langfristig noch reichlich Luft nach oben zu.