Es ist noch nicht lange her, da haben sich lange Schlangen vor den Apple Stores gebildet, wenn ein neues iPhone auf dem Markt kam. Diese Zeiten sind inzwischen vorbei – und das liegt nicht nur daran, dass die meisten Menschen ihr Smartphone heute online kaufen. Speziell in China wurden zuletzt schlichtweg weniger iPhones verkauft.
Das ist zumindest das Ergebnis zweier Studien, die am Montag veröffentlich wurden. Laut dem Markt-Tracker der Analysefirma Counterpoint Research wurden in den ersten 17 Tagen nach Verkaufsstart des iPhone 15 in China 4,5 Prozent weniger Geräte verkauft als vom Vorgängermodell iPhone 14 im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres.
In einer Studie der US-Investmentbank Jefferies ist sogar die Rede von einem prozentual zweistelligen Rückgang. Sollten sich die Daten bestätigen, dann wäre es nach Bloomberg-Informationen das schwächste iPhone-Debüt in China seit dem Jahr 2018.
Zur Begründung verweisen beide unter anderem auf die anhaltend schwierige Wirtschaftslage in China. Doch das ist nur ein Teil des Problems, denn laut Jefferies sei der Absatz von Android-Smartphones der chinesischen Hersteller Xiaomi, Honor und Huawei parallel zum iPhone-Einbruch rasant gestiegen.
Speziell Huawei scheint mit dem neuen Flaggschiffmodell Mate 60 Pro einen echten Volltreffer gelandet und Apple zwischenzeitlich die Marktführerschaft im chinesischen Smartphone-Markt abspenstig gemacht zu haben. Dieser Trend könnte sich laut Jefferies-Analyst Edison Lee auch im Jahr 2024 fortsetzen. Und er geht davon aus, dass das nicht ohne Folgen für Apple bleibt: „Wir gehen davon aus, dass die schwache Nachfrage in China letztendlich dazu führen wird, dass die weltweiten iPhone-Auslieferungen geringer ausfallen werden als erwartet.“
Immerhin: In den USA war der Launch des iPhone 15 laut Counterpoint Research ein Erfolg. In den ersten neun Verkaufstagen dürfte Apple dort eine prozentual zweistellige Steigerung des Absatzes im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gelungen sein. „Das ist ein gutes Zeichen vom weltgrößten iPhone-Absatzmarkt. Es nimmt den Zahlen aus China definitiv etwas von ihrem Schrecken", so Research-Direktor Jeff Fieldhack.
Das iPhone ist nach wie vor das wichtigste Produkt im Apple-Kosmos, entsprechend genau betrachten Anleger und Analysten die Entwicklung der Verkäufe. Spannend wird daher, wie Apple selbst sich zu zurückliegenden und erwarteten Geschäftsentwicklung äußert, wenn am 2. November die Zahlen für das vierte Geschäftsquartal (bis Ende September) vorgelegt werden.
DER AKTIONÄR bleibt im Vorfeld bullish für die Apple-Aktie und erachtet sie auch weiterhin als Basisinvestment.
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