Die Aktie von Apple hat seit Jahresbeginn rund 41 Prozent zugelegt und am Montag bei 183,79 Dollar ein neues Rekordhoch auf Schlusskursbasis markiert. Eigentlich ist das ein Grund zur Freude und aus technischer Sicht ein Kaufsignal. Die Analysten der Schweizer Investmentbank UBS haben ihre Kaufempfehlung nun allerdings gestrichen.
Apple hat sich im schwächelnden Smartphone-Markt zuletzt wacker geschlagen, doch UBS-Analyst David Vogt rechnet mit anhaltendem Gegenwind beim iPhone, dem nach wie vor wichtigsten Produkt im Apple-Kosmos. Konkret erwartet er, dass die Anzahl der verkauften Geräte im zweiten Halbjahr um ein bis zwei Prozent sinken wird.
Speziell in den wichtigen Märkten USA, China und Europa dürfte die Nachfrage weiter sinken, weil iPhone-Besitzer ihre aktuellen Geräte einfach länger nutzen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Menschen dort in den nächsten zwölf Monaten ein neues iPhone kaufen, würde laut Umfragen der Investmentbank stagnieren oder gar sinken.
Die zuletzt gestiegene Nachfrage in den Schwellenländern könne die Schwäche in den Kernmärkten dabei nicht ausgleichen, so Vogt. Zudem sei es unwahrscheinlich, dass sich das Geschäft mit Services und dem App Store „kurzfristig wesentlich beschleunigt“.
Zu gut gelaufen – Aktie abgestuft
Gleichzeitig werde die Aktie derzeit jedoch mit einem Bewertungsaufschlag von rund 50 Prozent gegenüber dem S&P 500 gehandelt. Mit Blick auf die nächsten sechs bis zwölf Monate sei das Chance-Risiko-Verhältnis daher nun eher ungünstig, so der Analyst. Die Aktie ist zuletzt also zu gut gelaufen, das Kursziel der UBS von 180 Dollar wurde zwischenzeitlich erreicht.
In der Folge hat Vogt die Aktie von „Buy“ auf „Neutral“ abgestuft, das Kursziel aber auf 190 Dollar etwas erhöht. Damit signalisiert er noch rund drei Prozent Kurspotenzial, sieht die Aktie auf dem aktuellen Niveau also nahezu fair bewertet.
Die Aktie ist gut gelaufen, keine Frage. Seit der Erstempfehlung in AKTIONÄR-Ausgabe 09/16 liegt sie bereits über 600 Prozent im Plus. Angesichts der Dauerläuferqualitäten von Apple wurde die Empfehlung aber erst in der aktuellen Ausgabe (24/23) noch einmal bestätigt und gilt auch weiterhin – hier geht’s zum E-Paper.
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Mit Material von dpa-AFX.