Die Aktie von Aphria ist am Montag mit einem massiven Minus von mehr als 14 Prozent aus dem Handel gegangen. Grund sind enttäuschende Zahlen für das dritte Quartal. Aphria musste im Berichtszeitraum einen Verlust ausweisen. Die Erwartungen des Marktes wurden verfehlt.
Der Nettoverlust betrug im dritten Quartal 108,2 Millionen Kanadische Dollar oder 0,43 Kanadische Dollar je Aktie. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum konnte das Unternehmen noch einen Gewinn von 12,9 Millionen Kanadische Dollar oder 0,08 Kanadische Dollar je Aktie ausweisen. Der um Einmaleffekte bereinigte Verlust belief sich auf 50,2 Millionen Kanadische Dollar oder 0,20 Kanadische Dollar je Anteilschein. Die Erwartungen der Analysten wurden damit um 0,16 Kanadische Dollar je Aktie verfehlt.
Hier konnte dann auch ein deutlich höherer Umsatz die Anleger nicht besänftigen. Dieser stieg um sage und schreibe 617 Prozent auf 73,6 Millionen Kanadische Dollar. Doch auch hier lagen die Prognosen höher. Erwartet wurden hier Einnahmen von mehr als 83 Millionen Kanadische Dollar.
Im Raum steht bei Aphria derzeit ein Übernahmeangebot von Green Growth Brands (GGB). Dieses sollte ursprünglich bis zum 9. Mai laufen. Aphria hat zuletzt einige Transaktionen getätigt, die zur Verkürzung des Zeitraums bis zum 25. April geführt haben. Wie es derzeit aussieht, wird es zu keiner Übernahme kommen.
Die Aktie von Aphria war Ende vergangenen Jahres massiv unter Druck geraten, nachdem Leerverkäufer einen Report veröffentlichten, dass das Unternehmen für internationale Übernahmen zu viel bezahlt habe und wertlos sei. Gabriel Grego, Gründer von Quintessential Capital Management, erklärte: „Unser Kursziel für Aphria ist Null.“ Zuletzt haben der CEO und der Mitbegründer des Unternehmens ihre Führungsaufgaben abgegeben. Ein wichtige Schritt, um das Vertrauen der Anleger wieder herzustellen.
Die Aktie von Aphria wandert auf die Beobachtungsliste. Mit dem jüngsten Kursrutsch unter die 200-Tage-Linie drängt sich derzeit kein Kauf auf.
Aphria zieht Branche nach unten
Von dem schwachen Quartalsergebnis wurde jedoch die ganze Branche in Mitleidenschaft gezogen. Die Aktien von Aurora Cannabis gaben 3,9 Prozent auf 11,37 Kanadische Dollar nach, Canopy Growth 3,4 Prozent auf 54,40 Kanadische Dollar. Die Aktien der Cronos Group verloren sogar mehr als sieben Prozent, Tilray gab knapp sieben Prozent nach.
Der Cannabis-Markt bleibt weiterhin hochvolatil. Anleger sollten größere Rücksetzer immer einkalkulieren. Das langfristige Basisinvestment bleibt weiterhin die Aktie von Canopy Growth. Spekulativere Naturen setzen auf Aurora Cannabis. Auch Cronos ist nach dem jüngsten Rücksetzer wieder interessant.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Cronos Group.