Ist die Pleite der Silicon Valley Bank der Auftakt zu einer dramatischen Bankenproblematik? Ausgerechnet der Mann, der für seine dunklen Prognosen bekannt ist, sagt nein. Laut Michael Burry kann sich die Krise „sehr schnell“ wieder geben. Einen Tag zuvor klangen seine Kommentare allerdings noch ganz anders.
„Ich sehe keine echte Gefahr“, so Burry auf Twitter. Den Tweet hat Burry mittlerweile wieder gelöscht – das macht der 51-jährige Hedgefondsmanager immer so. Sein Account ist komplett leer. Allerdings archiviert der Kanal BurryArchive alle Burry-Tweets.
Einen Tag zuvor hatte Burry noch über „Hybris und Gier“ geklagt. Die Menschen würden „dumme Risiken eingehen und dann scheitern“. In der Folge würden die politischen Entscheidungsträger Geld drucken, um die Situation zu beheben.
Burry erlangte Bekanntheit, nachdem er die Finanzkrise 2008 vorhergesagt hat. Der Film „The Big Short“ mit Christian Bale in der Hauptrolle erzählt die spannende Geschichte. Seinem Ruf als Crashprophet blieb Burry treu: Immer wieder postete er düstere Prognosen und im Sommer 2022 verkaufte er fast alle Aktien – bis auf die Anteilscheine des Gefängnisbetreibers Geo Group.
DER AKTIONÄR teil Burrys Einschätzung. Politik und Fed haben bereits klargemacht, dass sie unter keinen Umständen eine Bankenkrise riskieren werden. Bidens Aussage, die Einlagen seien gesichert, macht einen Bankrun bei anderen Finanzinsituten, vor allem bei den großen, unwahrscheinlich. Die EZB wird genauso handeln wie die Fed. Daher könnte der Spuk in der Tat schnell vorbei sein. Allerdings könnte der Markt länger brauchen, bis er wieder Vertrauen schöpft – die Volatilität könnte folglich noch eine Weile hoch bleiben.