Die Aktien der Deutschen Börse setzen ihre Talfahrt fort. Die Aktie rutscht in einen Bereich, wo sie zuletzt Ende 2017 notiert hatte. Experten begründen die deutlichen Verluste der Aktien des Börsenbetreibers, der eigentlich zu den Profiteuren extremer Volatilität und hoher Umsätze gehört, mit der Erwartung möglicher Börsenschließungen. Ein nur schwer vorstellbares Szenario. Aber, was ist aktuell schon ausgeschlossen?
Die US-Regierung will die Aktienmärkte trotz großer Kursschwankungen zwar offen halten. Es sei aber möglich, dass die Handelszeiten verkürzt würden, so Finanzminister Steven Mnuchin am Dienstag in Washington. Aus Berlin gibt es noch keine offizielle Stellungnahme zu dem Thema. Die Regierung hat derzeit andere Themen auf dem Tisch.
Die Deutsche Börse in Frankfurt gewährt seit vergangenem Freitag Gästen und Personen ohne Dauer-Akkreditierung für den Handelssaal keinen Zugang mehr zu ebenjenem. Gleichzeitig hat der Börsenbetreiber die Präsenzpflicht für die Händler vor Ort gelockert. Wer die Möglichkeit hat, kann von einer anderen Lokation aus seiner Arbeit nachgehen. Noch in der ersten Woche des Crashs hatte DER AKTIONÄR bei allen wichtigen Börsenbetreibern nachgefragt, wie sie im Falle des Falls reagieren würden.
Der Handel dürfte weiter gehen. Alle Betreiber haben Notfallpläne und werden diese bei Bedarf auch umsetzen. Selbst wenn die lokalen Börsen dichtmachen, geht der Handel über die Computersysteme weiter.
Analyten zeigen sich gewohnt zuversichtlich: Der Börsenbetreiber sei gut positioniert, um erfolgreich durch die Krise zu kommen, heißt es bei der Commerzbank. Die Experten haben das das Kursziel von 174 auf 144 Euro gesenkt, ihre KAufempfehlung aber bestätigt.
Die Schweizer Großbank UBS hat die Einstufung für die Aktie auf "Buy" mit einem Kursziel von 155 Euro belassen. Die europäischen Börsenbetreiber könnten mit Blick auf die Zahlen zum ersten Quartal zu den wenigen Ergebnisprofiteuren gehören, so Analyst Michael Werner.
(Mit Material von dpa-AFX)