Robinhood, Nokia, GameStop aber auch AMD sind nur einige der Aktien die mittlerweile von Marktbeobachtern als sogenannte Meme-Stocks bezeichnet werden – also Titel die insbesondere bei jüngeren Privatanlegern auf Social-Media-Plattformen diskutiert werden. Doch nicht nur dort haben unerfahrene Investoren an Macht gewonnen. Eine Tatsache, die immer mehr Institutionellen Sorgen bereitet.
Laut den Experten der Citi sind diese jungen Privatanleger womöglich sogar der Auslöser einer kräftigen Korrektur am Markt von bis zu zehn Prozent. „Zu viele unerfahrene Investoren stürzen sich auf Tech-Aktien, die mit dem zwanzigfachen des Umsatzes schlicht überbewertet sind, und beschweren sich, dass ältere Investoren es nicht verstehen, dass eine stattfindende Disruption sich nicht durch traditionelle Kennzahlen messen lässt“, schreibt Citi-Analyst Tobias Levkovich.
Levkovich sieht sich aufgrund dieses Denkansatzes zurückversetzt in die Jahre 1999/2000. Diese Euphorie gegenüber einigen Technologie-Aktien sei es gewesen, die den Markt damals begleitete, bis erste Probleme auftauchten und die großen Indizes zu Fall brachten.
Insbesondere steigende Zinsen könnten nach Meinung des Citi-Analysten der Auslöser sein, der Wachstumsaktien in den kommenden Monaten den Hahn zudrehen und damit den Grund für die Korrektur liefern könnte. Darüber hinaus könnten höhere Steuern, höhere Rohstoffkosten und eine anhaltende Inflation den Markt belasten.
Aber wieso nur eine Korrektur von zehn Prozent, wenn es wie damals zu Dot-Com-Zeiten ist? Ganz einfach: Nur Teile des Marktes sind laut Leckovich in einer Blase – der breite Markt wie beispielsweise der S&P 500 zeige noch keine Kennzeichen einer Blasenbildung.
Die Sorgen von Levkovich sind berechtigt. Doch weshalb Abstand nehmen von Aktien, die mehr Kursgewinne liefern als ein ETF auf den S&P 500 in einem Jahrzehnt? Eine gute spekulative Beimischung schadet keinem Depot eines jungen, wenn auch noch unerfahrenen Investors, der einen Anlagehorizont von 30+ Jahren hat. Und auch in den 2000ern waren es Analysten, die vor Aktien wie Amazon, Google und Co warnten. Die Chance auf den großen Gewinner mag zwar gering sein, doch liegt man hier richtig, war es das eingegangene Risiko stets wert.