Im Patentstreit mit dem Schweizer Pharmakonzern Novartis konnte Amgen einen Sieg verzeichnen. Die Aktie explodierte daraufhin um fast sechs Prozent.
Grund für den Streit ist das Biosimilar Erelzi, das die Novartis-Tochter Sandoz an den Markt bringen will. Dabei handelt es sich um ein Referenzprodukt zu Amgens Enbrel mit dem Wirkstoff Ethanercept. Das Medikament ist ein Kassenschlager des US-Konzerns und spülte im zweiten Quartal 2019 mehr als 1,3 Milliarden Dollar in dessen Kassen. Bis 2029 hält Amgen Exklusivschutz für das Medikament, welches zur Behandlung rheumatischer Erkrankungen und Schuppenflechte (Psoriasis) eingesetzt wird.
Die Novartis-Tochter kündigte daraufhin an, gegen die Entscheidung des US-Gerichts in Berufung zu gehen.
Amgen behauptet sich
Die US-Amerikaner hatten zuletzt deutlich den Wettbewerbsdruck bei seinen Verkaufsschlagern Enbrel und Neulasta zu spüren bekommen, was sich in stagnierenden Umsätzen niederschlug. Die Folge: Der Kurs kam unter Druck.
Dennoch konnte man mit den Zahlen zum zweiten Quartal sowohl beim Umsatz, als auch beim Gewinn je Aktie, die Anleger überzeugen. Doch für richtig Schub sorgte die Anhebung der Prognose sowie vielversprechende Ergebnisse beim Blockbuster-Medikament AMG 510. Die Aktie war daraufhin nach einer langen Seitwärtskonsolidierung wieder angesprungen.
Nachdem das Zwischenhoch bei rund 195 Dollar übersprungen wurde, ist jetzt der Weg frei bis zum Doppeltop im Bereich von 210 Dollar. Mit einem aktuellen KGV von rund 15 ist Amgen immer noch recht moderat bewertet und kann zudem mit einer ordentlichen Dividendenrendite von aktuell etwa drei Prozent auftrumpfen. Für langfristig orientierte Anleger ist die Aktie ein Kauf. Spekulativ orientierten Anlegern hatte DER AKTIONÄR vor fast zwei Wochen geraten, den Anstieg gehebelt zu begleiten.