AMD entwickelt mit Oxide Games jetzt Chips für den direkten Einsatz in Gaming-Clouds. Am Ende könnte auch eine eigene Software für Grafikverarbeitung stehen. Dadurch stärkt der Halbleiterspezialist seine Marktposition und greift Nvidias GeForce NOW direkt an – ohne eine eigene Gaming-Plattform dafür zu brauchen.
Die Gaming-Clouds Google Stadia und Microsofts xCloud nutzen exklusiv AMD-Grafikchips, um Videospiele auf jedem (Mobil-)Gerät flüssig darzustellen. Gemeinsam mit dem Spieleentwickler Oxide will AMD das Feld nun technisch aufmischen. Eigene Tools wie Oxides Nitrous Engine sollen leistungsfähiger und sparsamer als die bisher genutzten Unreal- und Unity-Engines sein.
Langfristig könnte so eine dritte Software Verfügung zur stehen, für die AMD seine neuen Chips optimiert. Dadurch schlägt der Konzern seinem größten Konkurrenten Nvidia ein Schnippchen. Während Nvidia regelmäßig Probleme mit seiner eigenen Gaming Cloud hat, kann AMD seine Technologie für die bestehenden Plattformen von Alphabet und Google stärken.
Wir erweitern die Grenzen dessen, was Technologie leisten kann, um das Spielerlebnis zu verbessern. Oxide teilt diese Leidenschaft und ist ein idealer Partner für uns, um die Art und Weise, wie Gamer spielen, weiterzuentwickeln.
AMD will im aktuellen Krisenjahr 20 bis 30 Prozent wachsen, dennoch konsolidiert die Aktie nach den jüngsten Zahlen. Einen plausiblen Grund gibt es dafür nicht. Nachdem AMD Intel bei der Prozessortechnik überholt hat, ist Nvidia im lukrativen Cloud-Gaming (Schätzungen zufolge ein bis 2024 auf über drei Milliarden Dollar wachsender Markt) dran. Oxide ist ein Partner, der in der Gaming-Branche für seine technische Raffinesse bekannt ist. Im letzten Quartal hatte Nvidia noch 69 Prozent Marktanteil im Grafikbereich, AMD 31 Prozent. Sowohl technisch als auch finanziell ist AMD gut aufgestellt, um weiter aufzuholen. Bereits investierte Anleger lassen Gewinne laufen.