Insgesamt war es ein positiver Handelstag – Tech-Anleger hatten allerdings das Nachsehen. Mit moderatem Schwung haben in den USA der Wall-Street-Index Dow Jones Industrial und der marktbreite S&P 500 an ihren Rekordlauf vor dem Wochenende angeknüpft. Der Nasdaq 100 drehte im Handelsverlauf in die Verlustzone.
Die Verabschiedung eines gewaltigen Infrastrukturpakets dürfte Anlass gewesen sein für die überwiegend freundliche Marktstimmung. Die zur Wochenmitte anstehenden Verbraucherpreisdaten im Juli veranlassten die Anleger aber weiterhin, vorsichtig zu bleiben. Die US-Notenbank hatte zuletzt immer wieder deutlich gemacht, dass sie das Anziehen der Inflation als nur vorübergehend ansieht und damit die Gemüter beruhigt. Eine baldige erste Straffung der Geldpolitik halten Experten aber zunehmend für wahrscheinlich.
Der Dow Jones legte nach einer Bestmarke bei 35.285 Punkten letztlich um 0,46 Prozent auf 35.264 Zähler zu. Der S&P 500 stieg um 0,10 Prozent auf 4.436 Punkte, nachdem auch er zuvor einen Höchststand erreicht hatte. Der Nasdaq 100 verlor 0,53 Prozent auf 15.053 Punkte.
Im Blick an diesem Handelstag standen in der zu Ende gehenden Berichtssaison noch ein paar Unternehmen mit Quartalszahlen. Zudem gab Boeing Auslieferungszahlen für Juli bekannt. Zwar lieferte der Flugzeugbauer weniger Jets an Kunden aus als im Juni und auch die Neuaufträge gingen deutlich zurück, doch der Aktienkurs gewann letztlich 1,5 Prozent.
Die Aktien des Düngerherstellers Nutrien zogen um 6,2 Prozent an. Der K+S-Konkurrent schraubte nach einem starken zweiten Quartal erneut die Jahresziele nach oben. Sowohl der Zwischenbericht als auch der neue Ausblick übertrafen die Analystenerwartungen.
Die Aktien der Kinobetreibers AMC Entertainment, die nach besser als erwartet ausgefallenen Geschäftszahlen zunächst deutlich zugelegt hatten, büßten letztlich 6,1 Prozent ein. Der Leerverkäufer Jim Chanos hatte zuvor gesagt, es sei Realität, „dass sich die Dinge bei AMC verschlechtert haben“.
Für die an der Nasdaq notierten Aktien von BioNTech und Moderna ging es nach dem kräftigen Rekordlauf am Vortag etwas abwärts. BioNTech gaben um 6,9 Prozent nach und Moderna um 5,7 Prozent. Die Aktien beider Corona-Impfstoffproduzenten hatten allerdings am Montag prozentual zweistellig zugelegt. Auslöser waren stärker als erwartet ausgefallene Umsatz- und Ergebniszahlen von BioNTech im abgelaufenen Quartal gewesen.
Die Eisenbahngesellschaft Kansas City Southern gewann 7,5 Prozent auf 289,75 Dollar. Hier beflügelte ein erhöhtes Übernahmeangebot der Eisenbahngesellschaft Canadian Pacific Railway über 300 Dollar je Aktie, was einem Gesamtvolumen von rund 27 Milliarden Dollar entspricht. Für die Aktien von Canadian Pacific ging es um 0,7 Prozent abwärts. Canadian National Railway, die eigentlich mit Kansas fusionieren wollen, gaben ebenfalls um 0,7 Prozent nach.
(mit Material von dpa-AFX)