Amazon reicht Klage ein
Amazon geht nun auch gerichtlich gegen die Vergabe eines milliardenschweren Cloud-Computing-Auftrags des US-Verteidigungsministeriums an den Konkurrenten Microsoft vor. Ein Amazon-Sprecher bestätigte in der Nacht zu Samstag, Amazon habe wegen der umstrittenen Auftragsvergabe Klage eingereicht. Im Vergabeverfahren habe es „klare Mängel, Fehler und unverkennbare Voreingenommenheit“ gegeben.
Die Vergabe von Regierungsaufträgen müsse „frei von politischem Einfluss“ geschehen. US-Präsident Donald Trump übt regelmäßig scharfe Kritik an Amazon-Chef Jeff Bezos. Bezos gehört auch die "Washington Post", die kritisch über Trump berichtet.
Das Pentagon hatte Ende Oktober mitgeteilt, dass der Cloud-Computing-Auftrag an Microsoft gehen werde. Im Vertrag ist eine Obergrenze von bis zu umgerechnet rund neun Milliarden Euro über einen Zeitraum von zehn Jahren festgeschrieben.
Cloud ein attraktiver Wachstumsmarkt
Um zu sehen, wie unglaublich attraktiv die Cloud für die Tech-Giganten ist, genügt ein Blick in die Quartalsberichte.
Amazon hat im dritten Quartal einen Cloud-Umsatz von neun Milliarden Dollar verzeichnet. Respektabel – auch wenn das Wachstum von 45 auf 35 Prozent fiel.
Microsoft verzeichnet in seiner Sparte „Intelligent Cloud“, wo sowohl Server-Produkte als auch der Infrastruktur-Dienst Azure bilanziert werden, ein Wachstum von 59 Prozent auf rund elf Milliarden Dollar.
Nachzügler Google erwirtschaftete im zweiten Quartal einen Umsatz von zwei Milliarden Dollar. Deutlich weniger als die Konkurrenz, doch doppelt so viel wie im vergangenen Jahr.
Amazon, Microsoft und Google – bei allen Cloud-Playern hebt der AKTIONÄR den Daumen.
Mit Material von dpaAFX.