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Amazon: Breitseite gegen Konkurrenten

Amazon: Breitseite gegen Konkurrenten
Foto: Getty Images
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Andreas Deutsch 09.09.2024 Andreas Deutsch

Temu und Shein sind die Shootingstars im Internethandel. Mit massenhaft Billigangeboten punkten die chinesischen Portale bei den Kunden und sorgen für Nervosität bei den E-Commerce-Wettbewerbern. Doch nun regt sich politischer Widerstand gegen Temu und Shein. Kann Platzhirsch Amazon davon profitieren?

Wirtschaftsminister Robert Habeck sind Temu und Shein ein Dorn im Auge. Der Grünen-Politiker will die Unternehmen schärfer kontrollieren und die 150-Euro-Zollfreigrenze abschaffen. „Wer online einkauft, muss sich auf sichere und unbedenkliche Produkte verlassen können. Giftige Substanzen gehören nicht in Kleidung oder Spielgeräte", sagte Habeck. Deutsche und europäische Unternehmen dürften nicht dadurch benachteiligt werden, „dass andere die geltenden Regeln umgehen".

Temu und Shein sind schon länger umstritten. Handelsvertreter, Politiker und Verbraucherschützen kritisieren unter anderem Produktqualität, mangelnde Kontrollen und unfaire Wettbewerbsbedingungen. Die Portale weisen die Vorwürfe zurück.

Die Abschaffung der Zollfreigrenze solle "zügig und bürokratiearm erfolgen". Die asiatischen Online-Plattformen nutzen vor allem Luftfracht. Bei Bestellungen aus Nicht-EU-Ländern müssen für Pakete mit Warenwert unter 150 Euro bei der Einfuhr keine Gebühren bezahlt werden. Den Anbietern wird vorgeworfen, dass viele Sendungen falsch deklariert seien, um die 150-Euro-Grenze einzuhalten.

Handelsexperte Carsten Kortum hält eine Abschaffung der Zollfreigrenze für richtig. Das Geschäftsmodell von Temu und Shein basiere auf Kostenvorteilen durch verkürzte Lieferketten, fehlenden Produkttests nach europäischem Standard und der Vermeidung von Einfuhrzöllen, sagte der Professor der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Heilbronn. „Durch die notwendigen Preiserhöhungen, zu denen Temu und Shein gezwungen wären, würden eine Vielzahl von Artikeln für Kunden nicht mehr attraktiv sein."

Dem Kölner Handelsforschungsinstituts IFH zufolge kaufen 43 Prozent der Verbraucher in Deutschland bei Marktplätzen wie Temu und Shein. Im deutschen Onlinehandel haben sie ihren Marktanteil innerhalb von nur einem Jahr mehr als verdoppelt. Temu liegt bei der Zahl der Bestellungen demnach auf dem vierten Platz hinter Amazon, Ebay und Otto.

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(Mit Material von dpa-AFX)

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