Während Jeff Bezos viel Spaß an coolen Projekten hatte (und dabei nicht aufs Geld achtete), geht es unter Andy Jassy bei Amazon nüchterner zu. Das Ergebnis: Amazon macht wieder ordentlich Gewinn. 37 Projekte hat Jassy mittlerweile gestrichen – als Nächstes könnte dieser Bereich dran sein. Und zwar völlig zurecht.
Jim Mullin und Robert Dreer haben ihre gut bezahlten Jobs bei Amazon an den Nagel gehängt. Mullin ist nicht mehr Chefpilot von Prime Air, Dreer nicht mehr derjenige, der für den gesamten Testbetrieb von Prime Air verantwortlich war. Offensichtlich sehen die beiden Top-Manager keine Zukunft mehr für das Drohnenprojekt des E-Commerce-Giganten.
Zurecht. Lieferungen über den Luftweg bringen nur in ganz wenigen Fällen Vorteile, nämlich dann, wenn Leute an sehr schwer zugänglichen Orten wohnen.
Bei Lieferungen in der Stadt oder auf dem Land ist die Zustellung via Drohne nicht sinnvoll, da es höchstwahrscheinlich fast immer auf die herkömmliche Art schneller geht. Und unkomplizierter. In der Vergangenheit hat es immer wieder Abstürze von Lieferdrohnen gegeben, was für große Sicherheitsbedenken in den USA gesorgt hat.
Über zwei Milliarden Dollar hat Amazon bislang für sein Drohnen-Projekt ausgeben. Mehr als 1.000 Mitarbeiter waren beteiligt. Und für was? Für ein paar Hundert Flüge in diesem Jahr. Höchste Zeit, dass CEO Andy Jassy die Reißleine zieht, wie er es schon bei Amazon Scout gemacht hat. Das Projekt mit den Lieferrobotern wurde im Januar gestoppt.
Schaut man sich Videos auf Twitter an, kann man nicht leugnen: Die Welt ist zu schlecht für die Roboter. Sie werden umgeschubst, getreten, beklaut:
😂😂
— {Matt} $XRPatriot (@matttttt187) August 6, 2023
‼️ Hollywood's food delivery robots are under attack 👀 pic.twitter.com/z09vJD0osW
Die Zeiten von teuren, aufwendigen Spielereien bei Amazon sind unter Andy Jassy vorbei. Unter seiner Leitung wird der Konzern Schritt für Schritt effizienter und profitabler. Die Aktie, die seit der AKTIONÄR-Empfehlung vom Januar 44 Prozent im Plus liegt, bleibt ein Kauf.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR-Depot".
Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Amazon.