Der Präsidentschaftswahlsieg Joe Bidens gibt den Aktienkursen Auftrieb. Der Dow Jones Future liegt am Montag mit 400 Punkten im Plus. Mit dem Sieg des Demokraten Biden weiche die Unsicherheit, heißt es an der Börse. Doch für die Konzerne in den USA könnte es unter Biden ungemütlich werden, es sei denn, dieses Szenario tritt ein.
Joe Biden hat sich für die kommenden vier Jahre eine Menge vorgenommen. Ein Ziel: Er will die Unternehmen stärker zur Kasse bitten. Die Körperschaftssteuer soll von jetzt 21 auf 28 Prozent steigen.
Gerade für Big Tech ein Schreckensszenario. Amazon, Apple und Co gehörten zu den Firmen, die von der großzügigen Steuerpolitik von Donald Trump besonders profitiert haben. Laut Berechnungen von S&G Global zahlte Amazon im vergangenen Jahr 17 Prozent Steuern. Facebook kam auf 25,5 Prozent, Alphabet auf 13,3 und Apple auf 15,9 Prozent. Netflix kam sogar nur auf 9,5 Prozent.
Noch ist es allerdings fraglich, ob Biden seinen Plan umsetzen kann. Für seine Steuererhöhungen braucht er nämlich das Ja-Wort des Senats, also eine demokratische Mehrheit.
Derzeit gibt es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den Parteien. In Georgia, North Carolina und Alaska stehen noch keine Sieger fest. Klarheit könnte es im schlimmsten Fall erst im Januar geben.
Die Börse ist froh, dass die Präsidentschaftswahl vorbei ist. Nun gilt das Prinzip Hoffnung. Die Wunsch-Konstellation der Märkte: Biden als besonnener Präsident und eine republikanische Mehrheit im Senat. Dann müsste sich der neue Präsident von allen Ideen, die die Unternehmen stark belasten, verabschieden. Für die Börse wären das paradiesische Zustände. Top-Titel wie Amazon oder Apple sollten ihre Langfrist-Rallye fortsetzen.