Die Liste der gescheiterten Alzheimer-Entwicklungen ist in dieser Woche mit dem Abbruch einer Studie von Merck & Co wieder länger geworden. Derweil ruhen die größten Hoffnungen auf den Biotech-Giganten Biogen, der mit Aducanumab einen Wirkstoff in der klinischen Überprüfung gegen Alzheimer befindet. Im Rahmen einer Investoren-Präsentation offenbarte Biogen nun Veränderungen in der Studie. Die Sorgenfalten unter den Anlegern nehmen zu und schicken die Aktie auf Talfahrt.
Biogen wird die Studie um über 500 Patienten erweitern. Als Grund nennen die Amerikaner "steigende Variabilität". Bullishe Investoren glauben, dass das Biotech-Unternehmen die definierten Studienziele klarer herauszukristallisieren. Derzeit überwiegen allerdings die negativen Argumentationen. Brian Skorney, Analyst von Robert W. Baird & Co, bewertet die Vergrößerung der Studie als kein gutes Zeichen.
Schlechter Zeitpunkt
Nach dem Aus der Merck-Studie gegen Alzheimer kommt Biogen mit der Studienanpassung um die Ecke. Aus psychologischer Sicht ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt. In der Spitze büßte die Biogen-Aktie 9,1 Prozent ein. Die Kursreaktion zeigt, wie wichtig die Entwicklung von Aducanumab für die langfristige Wachstumsstory des Biotech-Giganten ist. DER AKTIONÄR rät Anlegern dazu, bei Biogen vorerst weiter an der Seitenlinie zu verharren.