Anleger blicken, nachdem die Entlassung von 12.000 Mitarbeitern angekündigt wurde, wieder etwas zuversichtlicher auf die Alphabet-Aktie. Das Tech-Papier legte in den vergangenen fünf Handelstagen rund 8,4 Prozent zu. Doch im nachbörslichen Montagshandel gab es dann einen erneuten Dämpfer für das Kerngeschäft des Suchmaschinen-Riesen.
Laut einem Bericht von Bloomberg steht das US-Justizministerium kurz davor, Google wegen der Dominanz des Suchmaschinenriesen auf dem digitalen Werbemarkt zu verklagen. Bereits am heutigen Dienstag könnte die Klage beim Bundesgericht eingereicht werden, spätestens jedoch Ende der Woche, wie Insider gegenüber der Nachrichtenagentur berichteten.
Google hat argumentiert, dass der Markt für Online-Werbung durchaus hart umkämpft ist. In der Vergangenheit hat das Unternehmen darauf hingewiesen, dass zu seinen Konkurrenten auch andere große Player wie Amazon oder Meta gehören.
Die wohl anstehende Klage wäre die zweite Monopolklage des Justizministeriums gegen Google, das die Nummer eins auf dem 279 Milliarden Dollar schweren US-Markt für digitale Werbung ist und den Großteil der Technologie für Kauf, Verkauf und Bereitstellung von Online-Werbung kontrolliert.
Die erste Klage wurde vom Justizministerium wegen des Suchmaschinengeschäfts eingereicht, weil Google durch exklusive Vertriebsvereinbarungen den Wettbewerb ausschalten soll. Beispielsweise zahlt Google Milliarden an Apple, um im Safari-Browser als Standard-Suchmaschine gelistet zu werden. Dieser Fall soll im September verhandelt werden.
Gerade erst aus dem Abwärtstrend ausgebrochen, weil die Rezessionsangst am Markt verschwindet, da werden Alphabet-Anleger auf ein anderes Risiko ihres Investments hingewiesen. Das wieder aufkeimende Regulierungsrisiko sorgt dafür, dass die Alphabet-Aktie im nachbörslichen US-Handel rund 0,9 Prozent verliert.
DER AKTIONÄR rät vorerst dazu, bei Alphabet Abstand zu halten. Das Tech-Papier lockt zwar mit einer günstigen Bewertung (23er-KGV 19; 23er-KUV 4,2), steht aber angesichts zyklischer und struktureller Probleme sowie Regulierungsproblemen vor gewaltigen Problemen. Ein klassisches Value-Play ist die Alphabet-Aktie nicht, da der Burggraben aufgrund des immer stärkeren Wettbewerbs bröckelt und bei anhaltenden Schwächen im Kerngeschäft auch die Profite übermäßig leiden könnten.