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Knapp über 180 Euro führt der Kurs der Allianz-Aktie seit Tagen einen Eiertanz auf. Operativ gab es offenbar einen Rückschlag bei einem Investment-Arm. Die jüngsten Meldungen von Analysten- und Investoren-Seite sind auch nicht dazu angetan, für positive Stimmung zu sorgen. Andererseits ist die Lage zumindest bislang auch nicht wirklich schlecht.
Die Allianz-Investmentgesellschaft Pimco soll sich mit ihrem Russland-Exposure verspekuliert haben. Das Branchenportal Risk.net berichtete zu Wochenbeginn, dass mehr als 400 Millionen Dollar mit CDS-Geschäften auf russische Staatsanleihen versenkt wurden. Andererseits sollen Rubel-Wetten wiederum zu Gewinnen geführt haben.
Zuletzt hatte bereits der Rückzug aus Russland 400 Millionen Euro gekostet (siehe weiterführende Beiträge am Artikel-Ende).
Die Nachricht ist vor allem ein Hinweis darauf, dass Anleger damit rechnen müssen, dass Turbulenzen am Finanzmarkt auch auf die Allianz-Bilanz durchschlagen könnten.
Wette auf fallende Kurse
Der größte Hedgefonds der Welt, Bridgewater Associates, setzt weiter auf fallende Kurse bei der Allianz und hat zum 17. Juni seine Netto-Leerverkaufsposition um knapp 22 Prozent auf 2,53 Millionen Aktien angehoben. Das entspricht 0,6 Prozent des ausstehenden Aktienkapitals.
Bridgewater hält derzeit allerdings ohnehin umfangreiche Short-Positionen bei diversen Aktien. Das hatte sich bereits vor Wochen im Interview von Bridgewater-Gründer Ray Dalio mit dem AKTIONÄR abgezeichnet.
Kursziel runter, Kaufempfehlung bleibt
Die DZ Bank hat den fairen Wert für die Allianz-Aktie von 250 auf 242 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf „Kaufen“ belassen. Mittlerweile habe der Versicherer „einen Schlussstrich unter das Structured-Alpha-Debakel gezogen“, das zur niedrigen Bewertung der Papiere beigetragen habe, schrieb Analyst Thorsten Wenzel in einer heute vorliegenden Studie. Durch eine wieder stärkere Fokussierung auf die solide operative Entwicklung sei aber eine Neubewertung realistisch. Den fairen Wert reduzierte er wegen höherer Eigenkapitalkosten. Für geduldige Investoren sei das aktuelle Kursniveau eine attraktive Einstiegsgelegenheit.
Die Allianz-Aktie wirkt nicht teuer. Sollte aber der Abwärtsdruck auf die Märkte und die Wirtschaft anhalten, dürfte sich auch die Allianz dem nicht entziehen können. Die Aktie ist eine laufende AKTIONÄR-Empfehlung. Wer den Versicherer schon immer im Depot wollte, könnte einen portionsweisen Einstieg erwägen.
(mit Material von dpa-AFX)
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Allianz.
