Die Allianz will ihr Asien-Geschäft durch eine milliardenschwere Beteiligung an Income Insurance stärken. Der Deal stößt nun aber offenbar auf Widerstand aus dem Heimatland des asiatischen Versicherers. Lokale Vertreter aus Politik und Wirtschaft fordern einen Stopp des geplanten Einstiegs.
Der Plan der Allianz zur Übernahme der Mehrheit am singapurischen Versicherer Income Insurance für 1,5 Milliarden Euro stößt in dem südostasiatischen Finanzzentrum offenbar auf Kritik. Mehrere prominente Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft fordern, den Deal zu stoppen. Sie sehen die soziale Mission des Versicherers in Gefahr.
Income Insurance war ursprünglich von Singapurs Gewerkschaftsbewegung als Genossenschaft gegründet worden, um günstige Policen für Arbeiter des Stadtstaats anzubieten.
Aus Anlegersicht ist der Deal klar zu begrüßen. Er stellt eine risikoarme Möglichkeit dar, um die Reichweite und Schlagkraft der Allianz im wachstumsstarken asiatisch-pazifischen Markt erheblich zu verbessern. Durch die geplante Übernahme steigt die Allianz vom neunt- zum viertgrößten Schaden- und Unfallversicherer in Asien auf.
Bisher sorgte der Deal bei Anlegern dennoch für keine Euphorie. Selbst wenn der Deal platzen sollte, dürfte das für die Aktie daher kaum Folgen haben. Dass der Einstieg tatsächlich scheitert, ist zudem eher unwahrscheinlich. Vielmehr dürfte die Allianz sich darum bemühen, die Wogen zu glätten.
Die Aktie des deutschen Versicherungsriesen pendelt derweil weiter um die Marke von 260 Euro. Weder nach oben noch nach unten konnte sie sich in den vergangenen Tagen und Wochen spürbar davon lösen. Charttechnisch ist die Allianz damit weiter ein Halteposition.
Allianz-Anleger sollten sich von den Berichten über die Widerstände zum Deal in Singapur nicht verunsichern lassen. Selbst ohne Income Insurance bleibt der Versicherer stark aufgestellt, mit dem asiatischen Versicherer sogar noch besser. Und noch bleibt ein Deal ohnehin wahrscheinlicher als eine Absage. Anleger bleiben an Bord.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Allianz.