Die Allianz prüft ihre Investmentsparte neu aufzustellen: Allianz Global Investors arbeitet laut Bloomberg an einer umfassenden Reorganisation. Ziel ist es, effizienter zu werden, Kosten zu senken – und möglicherweise den Weg für einen Verkauf zu ebnen. Auch ein Stellenabbau ist nicht ausgeschlossen.
Die Investmentsparte der Allianz steht offenbar vor einem umfassenden Umbau. Wie Bloomberg berichtet, soll die Tochter Allianz Global Investors an einer neuen Organisationsstruktur arbeiten. Ziel sei es, das Unternehmen besser auf die Herausforderungen einer dynamischen Branche auszurichten und das Wachstum zu beschleunigen.
Im Zuge dieser Neuausrichtung könnten bestimmte Aufgaben wegfallen oder effizienter organisiert werden. Das Unternehmen schließt nicht aus, dass in diesem Zusammenhang Stellen abgebaut oder frei werdende Positionen nicht nachbesetzt werden.
AllianzGI zählt zu den Schwergewichten im europäischen Asset Management. Das Unternehmen verwaltete Ende 2024 insgesamt 571 Milliarden Euro. Mit den ganz Großen der Branche kann es damit aber nicht mithalten.
Die geplante Umstrukturierung unterstreicht den zunehmenden Wettbewerbsdruck in der Branche und das Bestreben, agiler und fokussierter zu agieren. Für die Muttergesellschaft Allianz könnte sich der Schritt langfristig positiv auf die Profitabilität auswirken. Alternativ könnte der Versicherer die Tochter damit auch für eine Übernahme aufhübschen.
Im vergangenen Jahr kamen bereits einmal Gerüchte auf, dass Allianz-Chef Oliver Bäte dazu bereit wäre, die Kontrolle über AllianzGI abzugeben. Investmentbanker schätzen den Wert von AllianzGI auf etwa vier Milliarden Euro. Konkurrent AXA hatte bereits im Juni 2024 die Trennung von seiner Vermögensverwaltungstochter beschlossen. Diese soll für 5,1 Milliarden Euro an die französische Großbank BNP Paribas gehen. Logische Fusionspartner für AllianzGI wären die DWS oder Amundi. Beide hatten bereits Interesse an AXA Investments gezeigt.
Die Allianz-Aktie ist kurzfristig stark gelaufen und erscheint aus technischer Sicht reif für eine Verschnaufpause. Langfristig bleibt das Papier jedoch ein attraktives Basisinvestment – dank starker Marktstellung, attraktiver Dividende und einer Konzernführung, die sich auch in guten Zeiten nicht zurücklehnt.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Allianz.