Mit dem DAX geht es nach der Powell-Rede heute auch für die Allianz-Aktie abwärts. Die charttechnische Lage beim Versicherer sieht aber durchaus noch ansprechend aus. Die Kursziele für die Dividenden-Aktie sind nach den jüngsten Zahlen gestiegen. Richtig weit wagt sich allerdings kaum ein Analyst aus dem Fenster.
Das Bankhaus Metzler trifft mit einem Kursziel von 248 Euro und der Empfehlung „Kaufen“ für die Allianz-Aktie ziemlich genau den derzeitigen Analystenkonsens. Der liegt bei 248,49 Euro. Das impliziert bei einem Kurs von 222,15 Euro knapp zwölf Prozent Aufwärtspotenzial. Nach der Erholungsrally wird die Luft also langsam dünn.
Die US-Bank JPMorgan kann sich jedenfalls nur zu einem „Halten“ für die Allianz durchringen. Das Kursziel von 240 Euro wird damit begründet, dass im Geschäft mit Schaden- und Unfallversicherungen zwar noch der Rückenwind bei Preissetzungen spürbar sei, allerdings gebe es im personenbezogenen Geschäften weiterhin Aufholbedarf, um die Versicherungsprämien an die Inflation anzupassen. Auch die Schweizer Großbank UBS empfiehlt die Allianz zwar zum Kauf, allerdings sei die Frage, ob die Margen im Retail-Geschäft im Vergleich zu 2022 zulegen könnten.
Bei der Privatbank Berenberg ist man hingegen optimistischer und empfiehlt den Kauf mit Ziel 309 Euro. Wie die Wettbewerber Axa und Zurich habe die Allianz die Erwartungen vor allem dank des Lebensversicherungsgeschäfts übertroffen, hieß es zur Begründung. Ein Aber gibt es aber auch hier: Investoren könnten nun überlegen, ob sich diese Stärke fortsetzen könne.
Bloomberg verzeichnet derzeit 17 Kaufempfehlungen für die Allianz-Aktie. Achtmal wird nur zum Halten geraten. Verkaufsempfehlungen gibt es keine.
Die Allianz steht zwar nicht für große Fantasie, aber durchaus solide Rendite. DER AKTIONÄR hat den deutschen Dividenden-Klassiker aus dem DAX im vergangenen September zum Wiedersteig empfohlen. Anleger liegen 29 Prozent im Plus.
(mit Material von dpa-AFX)
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