Nach den hohen Corona-bedingten Belastungen aus der Versicherung von Filmen und Konzerten in diesem Jahr rechnet die Allianz für 2021 mit einer deutlichen Besserung in diesem Bereich. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg nach einem Interview mit Michael Furtschegger, Entertainment-Chef bei Allianz Global Corporate & Specialty SE (AGCS). Weitere Verluste sind jedoch nicht ausschließen. Der weitere Ausblick ist positiv.
Die Schadensrisiken im Entertainment-Bereichen werden “deutlich begrenzter sein als in diesem Jahr”, sagte Furtschegger gegenüber Bloomberg. AGCS ist einer der größten Versicherer von Hollywood-Studios, sichert neben dem Filmbereich aber auch Live- Veranstaltungen ab. Obwohl die Allianz in allen neuen Entertainment- Versicherungen die Deckung von Pandemien ausschließt, dürften alte Vereinbarungen noch nachwirken.
"Manche Versicherungsverträge laufen über mehrere Jahre", sagte Furtschegger. "Zudem sehen wir derzeit, dass versicherte Veranstaltungen verschoben werden oder nach einer Verschiebung nun endgültig abgesagt werden müssen."
Im Oktober hatte die AGCS erklärte, sie habe für Covid-19- Schäden in diesem Jahr rund 488 Millionen Euro zurückgelegt. Der maßgebliche Treiber dabei sei der Bereich Entertainment gewesen, und hier wiederum zu 60 Prozent Einschränkung von Film- oder Kinoproduktionen. Wegen der Coronakrise waren beispielsweise viele Dreharbeiten unterbrochen worden.
Die große Gewichtung des US-Filmgeschäfts bei der Allianz erklärt sich damit, dass der Konzern vor rund drei Jahrzehnten die in Hollywood stark engagierte Fireman’s Fund Insurance Company gekauft und später teilweise in die Tochter AGCS eingegliedert hatte. Ob James Bond, Spartacus, Der Pate, Apocalypse Now und The Dark Knight Rises – hinter all diesen Streifen steht damit letztlich die Allianz als Versicherer. Laut Furtschegger hat die AGCS bereits zahlreiche Covid-bedingte Schadensmeldungen aus der Film- und TV-Branche bekommen und auch bereits erste Auszahlungen geleistet.
"Im Moment wird zwar weniger gedreht, was sich auch im Versicherungsbedarf widerspiegelt. Wenn aber die Impfung in der Breite erfolgt sein wird, bin ich mir sicher, dass die Filmversicherung wieder an das frühere Wachstum anknüpfen wird", sagte Furtschegger. Das habe nicht zuletzt mit den vielen neuen Streaming-Anbietern zu tun, die jede Menge Inhalte produzieren würden.
Die Pandemie ist noch nicht ausgestanden und die Allianz nicht vor weiteren Belastungen gefeit. Der Versicherer wird aber wegen seiner Kapitalstärke gestärkt aus der Krise hervorgehen. Mehr zur Aktie im nächsten AKTIONÄR.
(mit Material von Bloomberg)Hinweis auf potenzielle Interessenkonflikte gemäß §34b WpHG:
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