Das Alibaba-Imperium bleibt unter Druck: Erst der abgesagte Ant-Group-Börsengang, dann strenge Ansagen von der chinesischen Führung. Nun ist auch noch Software des E-Commerce-Giganten aus mehreren App-Stores verschwunden. Unterdessen gibt es Indizien dafür, dass Alibaba-Gründer Jack Ma direkt mit den Behörden verhandelt.
Alibabas UC Browser ist aus den größten App-Stores Chinas geflogen. Darunter sind die Stores von Huawei und Xiaomi. Zuvor hatte der Staatssender CCTV die App in einer Reihe mit anderen Marken genannt, denen vorgeworfen wird, Verbraucherrechte zu missachten.
Der Browser gehört zu diversen Produkten unterschiedlicher Hersteller, die zurückgerufen wurden, berichtet Bloomberg. Beim Alibaba-Browser ging es um gefälschte Werbeanzeigen. Alibaba hat versprochen, künftig strengere Standards durchzusetzen.
Unterdessen hat eine Auswertung der Financial Times von Flugdaten von Jack Mas Privtatjet ergeben, dass sich dieser zuletzt häufig in Peking befand. Das deutet darauf hin, dass Ma persönlich an den Verhandlungen um Alibaba und Ant Group beteiligt ist.
Der Alibaba-Kurs versucht sich an einer Stabilisierung knapp über 225 Dollar. Noch ist nicht absehbar, dass die Regulierungsbestrebungen der Regierung das Kerngeschäft Onlinehandel oder den Wachstumsbereich Cloud nachhaltig beeinträchtigen werden. DER AKTIONÄR bleibt daher für Alibaba trotz der charttechnischen Schwächephase grundsätzlich zuversichtlich gestimmt.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Alibaba.