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Alibaba soll Weibo verkaufen – Regierung hat Angst

Alibaba soll Weibo verkaufen – Regierung hat Angst
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Lars Friedrich 15.03.2021 Lars Friedrich

Die Gerüchte verdichten sich: Bei Alibaba drohen Zwangsverkäufe. Inzwischen wird durch einen Zeitungsbericht klarer, auf welchen Bereich es die Behörden des Landes abgesehen haben. Der chinesische Internet-Riese soll demnach auf Druck der Regierung einige seiner Beteiligungen an Medienunternehmen abstoßen.

Die chinesische Führung sei besorgt über Alibabas Einfluss auf die gesellschaftliche Meinung im Land, berichtete das Wall Street Journal und bezog sich dabei auf mit der Sache vertraute Personen. Vertreter des Staats hätten sich über den Umfang der Beteiligungen entsetzt gezeigt und das Unternehmen aufgefordert, einen Plan vorzulegen, um diese deutlich zu reduzieren. Laut den Insidern muss dieser Plan von höchster Regierungsstelle genehmigt werden.

Alibaba lehnte eine Stellungnahme zu Gesprächen mit Behörden über mögliche Anteilsverkäufe auf Nachfrage der Zeitung ab. Das Unternehmen bezeichnete sich mit Blick auf Medienbeteiligungen als passiver Investor. Vertreter der Regierung fürchten offenbar trotzdem den Kontrollverlust, nachdem vor einiger Zeit auf Weibo angeblich kritische Stimmen über Verfehlungen eines Alibaba-Angestellten zensiert wurden.

Zum Alibaba-Konzern gehören Beteiligungen am Kurznachrichtendienst Weibo und weiteren Online- und Printmedien wie der South China Morning Post aus Hongkong. Daneben ist der Konzern mit der Alibaba Pictures Group auch im Unterhaltungsbereich aktiv.

DER AKTIONÄR hatte über die aktuellen Entwicklungen bereits am Freitag berichtet. Nun wird es konkreter. Dramatisch wären Zwangsverkäufe im Medienbereich nicht. Klar ist aber: China will die Machtausdehnung seiner Big-Tech-Konzerne nicht länger dulden. Auch Tencent ist davon betroffen. Alibaba bleibt jedoch aufgrund der hervorragenden Position im chinesischen Onlinehandel ein Kauf. Mittelfristig könnte eine Fokussierung auf das profitable Kerngeschäft und den Cloud-Bereich durchaus positiv sein. Aus charttechnischer Sicht sollte Alibaba allerdings möglichst nicht deutlich unter das aktuelle Niveau abrutschen, sonst droht eine neue Verkaufswelle.

Alibaba (WKN: A117ME)

(mit Material von dpa-AFX)

Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Alibaba.

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