Chinesische Internet- und E-Auto-Aktien geben mächtig Gas, viele Titel notieren nahe oder sogar auf Rekordhoch. Doch nicht jede Aktie eignet sich auch für jeden Anlegertyp. DER AKTIONÄR verrät, wie Investoren jetzt handeln sollten.
Während im Rest der Welt die Corona-Infektionszahlen die Schlagzeilen beherrschen, setzt sich die wirtschaftliche Erholung in China dynamisch fort. Für den August meldete das Land den höchsten Exportzuwachs seit 2019, die Einfuhren in der Zeit stiegen im zweistelligen Prozentbereich. Der private Konsum erholt sich zwar langsamer, doch auch bei den Ausgaben der Bevölkerung zeigt der Trend mittlerweile nach oben.
Die Rahmenbedingungen für China-Tech bleiben günstig. Das spiegelt sich in den Kursgewinnen der entsprechenden Aktien wider.
So knackte Alibaba vor wenigen Tagen die wichtige Kursmarke bei 300 Dollar. Die Aktie bleibt für den AKTIONÄR ein Basisinvestment in China und dass aus vielerlei Gründen, nicht nur wegen des im Vergleich zu Amazon günstigen KGVs von 25 (2020e). Der US-Riese ist auf dieser Basis weit mehr als doppelt so teuer. Mit den rund 800 Millionen Kunden verfügt Alibaba über ein Heer an Käufern, das der Einwohnerzahl Europas und den Vereinigten Staaten zusammen entspricht und das zum „Singles Day“ am 11.11. die Kassen zum Bersten bringen dürfte. 2019 erlöste Alibaba mit dem Mega-Event mehr als 35 Milliarden Dollar. Der bevorstehende Börsengang der Ant Group zum Börsenwert von 250 Milliarden Dollar sollte Alibaba (Anteil an Ant: 33 Prozent) ebenfalls antreiben, so wie der zuletzt positive Newsflow vom Investorentag.
DER AKTIONÄR schätzt, dass Alibaba langfristig seinen 50-prozentigen Marktanteil am chinesischen E-Commerce verteidigen kann. Special Situations wie die Ant Group, die Cloud- und die Gaming-Sparte sind das Sahnehäubchen. Die Aktie eignet sich für alle Investoren, die im chinesischen Aktienmarkt einen Fuß in die Tür stellen wollen.
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Was die reine Kursperformance betrifft, hat Alibabas großer Konkurrent im E-Commerce, JD.com, den Marktführer im laufenden Jahr mit 127 Prozent locker überholt. Mit seinem Pool an eigenen Warenlagern, der Vielzahl an Kooperationen mit internationalen Einzelhandelsriesen (u.a. Walmart), einer selbst entwickelten Logistik-Infrastruktur und zigtausenden Auslieferungsboten für das Fullfilment ist der Konzern hervorragend aufgestellt, um auch für Q3 knackige Wachstumsraten zu liefern. Analysten von Morgan Stanley schätzen, dass JD.com beim Umsatz um mindestens 20 Prozent zugelegt hat. Für Q4 lauten die Prognosen auf einen ähnlich hohen Zuwachs. In ihrer Studie von Mitte Oktober heißt es: „Der COVID-19-Ausbruch hat zu Verhaltensänderungen beim Online-Konsum geführt und die Online-Penetration in unterdurchschnittlich penetrierten Produktkategorien für den gesamten E-Commerce-Markt vorangetrieben - insbesondere für FMCG (Verbrauchsgüter), die 2019 rund 50 Prozent der gesamten Einzelhandelsverkäufe wichtiger Verbrauchsgüter in China ausmachte, wobei die Online-Penetration nur 4 Prozent betrug."
JD.com ist eine spannende E-Commerce-Story in China. Der Fokus des Unternehmens ist allerdings enger gefasst als der von Alibaba, daher erscheint die Aktie etwas spekulativer. Auch ist die Bewertung mit KGV 36 (2020e) höher. Anleger, die auf Pure-Plays stehen, sind mit JD.com hingegen gut beraten.
JD.com ist eine spannende E-Commerce-Story in China. Der Fokus des Unternehmens ist allerdings enger gefasst als der von Alibaba, daher erscheint die Aktie etwas spekulativer. Auch ist die Bewertung mit KGV 36 (2020e) höher. Anleger, die auf Pure-Plays stehen, sind mit JD.com hingegen gut beraten.
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Als richtig heiß gelten derzeit die Aktien chinesischer E-Autobauer und damit die von NIO. Die Empfehlung des AKTIONÄR ist in den letzten Wochen regelrecht durch die Decke gegangen und notiert mit weit mehr als 200 Prozent im Plus. NIO wird medial gerne auch als „chinesische Tesla“ bezeichnet und bezieht einen Teil ihrer Faszination wohl genau aus diesem Umstand – und der brachialen Kursperformance des US-E-Auto-Pioniers im laufenden Jahr. NIO ist jedoch mehr als ein lauer Abklatsch.
Der Konzern weiß mit Tencent einen kapitalkräftigen strategischen Investor hinter sich und steht vor der Einführung seines vierten E-Auto-Modells. Seitdem durch die Pandemie verursachten Nachfrageeinbruch im Frühjahr hat sich der Absatz von Elektroautos in der Volksrepublik rasant erholt und NIO im August einen Verkaufsrekord von 4.700 Fahrzeugen beschert. Im laufenden Jahr wird der Umsatz auf knapp über zwei Milliarden Dollar klettern. Einen Gewinn erzielt das Unternehmen zwar erst einmal nicht, angesichts massiver Investitionen in das Filialnetz und den Ausbau der Battery-as-a-Service-Infrastruktur ist das jedoch nachvollziehbar.
NIO ist eine Spekulation auf die zukünftige E-Mobilität und eignet sich nur für risikobereite Investoren, die mit den zu erwartet hohen Kursschwankungen klarkommen. Die Bewertung mit KUV 15 ist hoch und eine – auch größere Korrektur – nach der jüngsten Rallye möglich. Die langfristigen Perspektiven sind allerdings enorm.
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Über enormes Potenzial verfügt Tencent ebenfalls, auch wenn der Konzern mit einer Marktkapitalisierung von 690 Milliarden Dollar natürlich in einer anderen Liga spielt – der Champions League – und was das Online-Gaming-Segment betrifft hier noch einmal eine Sonderstellung als weltweit größter Publisher einnimmt. Die Aktie pendelte zuletzt in einer knappen Kursspanne seitwärts, was weniger der operativen Entwicklung geschuldet ist – bei Tencent läuft’s – als vielmehr den US-Aktivitäten, die ins Visier von US-Präsident Donald Trump geraten waren. Sollte Trump aus dem Amt fliegen und viele Umfragen deuten auf einen Wahlsieg Joe Bidens hin, könnte die Tencent-Aktie die Bremse lösen und durchstarten. Der Geschäftsmix aus Online-Gaming, Social Media/ Social Commerce und Cloud-Sparte prädestiniert den Titel für einen weiteren Aufschwung.
Fazit: Abseits des E-Commerce zählt Tencent zu den Must-Haves im chinesischen Aktienmarkt. Mit der Aktie decken Anleger den dynamischen wachsenden Markt für Mobile Games ab, darüber hinaus betreibt Tencent die größten sozialen Netzwerke in China und ist die Nummer 2 in Chinas aufstrebender Cloud.
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