China bleibt ein wilder Zock! Nachdem Alibaba in den vergangenen Handelstagen prozentual nahezu zweistellig zulegen konnte, war heute Hochspannung aufgrund der Quartalszahlen angesagt. Die Aktie knickte minimal ein, nur um dann zunächst rund acht Prozent nach oben zu drehen. Doch das war nur der Anfang.
Die Aktie drehte erneut und rutschte vom Top vor US-Handelsstart rund zehn Prozent ab. Indikation auf Dollar-Basis vor Handelsbeginn in den USA: ein Tagesminus von etwa vier Prozent (Hinweis: die jüngste Bewegung ist im langfristigen Chart unten noch nicht abgebildet). Was ist da los?
Die Zahlen fielen nicht berauschend aus. Je nach Analysten-Schätzung lagen sie leicht über oder unter den Erwartungen, unter dem Strich also gewissermaßen im Rahmen der Schätzungen. Gewinn je Aktie auf Non-GAAP-Basis 2,67 Dollar, Umsatz knapp 36,7 Milliarden Dollar (fünf Prozent Wachstum). Der auf die Aktionäre entfallende Nettogewinn ist um 69 Prozent auf zwei Milliarden Dollar eingebrochen.
Der Anstieg der Aktie wurde zunächst auf die Erhöhung des Aktienrückkaufprogramms um 25 Milliarden Dollar zurückgeführt. Damit läuft bis 2027 ein Programm in Gesamthöhe von 35,3 Milliarden Dollar. Dann wurde doch die mangelnde Umsatzdynamik in den Vordergrund gerückt. Vor allem das Kerngeschäft lief schleppend. Taobao und Tmall, verantwortlich für die Hälfte des gesamten Umsatzes, wuchsen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum lediglich zwei Prozent. Das ist einfach zu wenig. Immerhin: Im internationalen Geschäft ging es um 44 Prozent auf vier Milliarden Dollar aufwärts. Das Cloud-Intelligence-Geschäft wuchs hingegen lediglich drei Prozent.
DER AKTIONÄR hatte bereits heute Morgen darauf hingewiesen, dass die Alibaba-Zahlen wohl sehr stark hätten ausfallen müssen, um eine richtige Rally zu erzeugen (siehe weiterführende Beiträge am Artikel-Ende). Immerhin: Charttechnisch besteht weiterhin die Chance auf eine Bodenbildung, solange sich der aktuelle Rücksetzer nicht ausweitet. Und wenn die Alibaba-Führung an den richtigen Schrauben dreht, könnte die ziemlich günstig wirkende Bewertung in den Fokus rücken. Das ist allerdings schon seit einigen Quartalen lediglich eine Hoffnung.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Alibaba Group.