+++ Auf diese Aktien setzt die Redaktion für 2025 +++

Alibaba: Darum ist Jack Ma wirklich in Ungnade gefallen

Alibaba: Darum ist Jack Ma wirklich in Ungnade gefallen
Alibaba -%
Lars Friedrich 06.11.2021 Lars Friedrich

Mit der Absage des Ant-Group-Börsengangs begann Ende 2020 der Kurssturz bei Alibaba. Alibaba- und Ant-Gründer Jack Ma zog sich daraufhin – womöglich nicht ganz freiwillig – aus der Öffentlichkeit zurück. Viele Marktteilnehmer reagierten verunsichert. Nun gibt es neue Erkenntnisse dazu, wie sich Jack Ma bei der politischen Führung Chinas unbeliebt gemacht hat.

Als unmittelbarer Auslöser für Pekings Groll gegen Jack Ma gilt eine öffentliche Rede kurz vor dem geplanten Börsengang. Ma hatte sich damals kritisch gegenüber dem heimischen Finanz-Establishment geäußert. Eine Recherche von Reuters legt nun nahe, dass der Milliardär schon viel früher in Ungnade fiel.

2017 reiste Ma nach New York, traf dort mit Donald Trump den frisch gewählten US-Präsidenten zu einem Vieraugengespräch und versprach, eine Million Jobs in den USA zu schaffen.

Chinas Führung soll erst aus der Presse von dem Gespräch erfahren haben. Das bestätigen laut Reuters sowohl mehrere Quellen im Alibaba-Umfeld als auch eine Quelle bei der chinesischen Regierung. Demnach habe die Führung gegenüber Alibabas Abteilung für Regierungsbeziehungen kommuniziert, sie sei unglücklich über das nicht zuvor genehmigte Treffen.

Insidern zufolge soll das Treffen mit Trump der Punkt gewesen sein, an dem Ma in Peking in Ungnade fiel. Auch in den folgenden Jahren traf sich Ma noch mehrfach im In- und Ausland mit hochkarätigen Persönlichkeiten aus der Politik.

Mit der inoffiziellen Diplomatie ist es nun vorbei. Jack Ma hat mehreren Berichten zufolge seinen Zugang zur Machtzentrale in Peking verloren.

Zu Beginn des Jahres soll Ma in einem Brief Xi Jinping angeboten haben, sein Leben künftig der Bildung in ländlichen Gegenden Chinas zu widmen. Wie der Präsident auf das Angebot reagiert hat, ist Reuters zufolge unklar.

Der gute Draht nach Peking ist für Jack Ma und damit womöglich auch für Alibaba verloren. Auch andere Tech-Firmen-Gründer in China haben sich inzwischen zurückgezogen. DER AKTIONÄR bleibt angesichts der Underperformance der Alibaba-Aktie an der Seitenlinie.

Alibaba (WKN: A117ME)

Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Alibaba.

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Alibaba - €
Alibaba Group - €

Aktuelle Ausgabe

Gesucht wird die neue Nvidia, Palantir oder Coinbase – das sind die großen AKTIONÄR-Favoriten für 2025

20.12.2024 Nr. 52/24 + 01/25 7,80 €
Paypal Sofortkauf Im Shop kaufen Sie erhalten einen Download-Link per E-Mail. Außerdem können Sie gekaufte E-Paper in Ihrem Konto herunterladen.

Buchtipp: Der Freiheitshandel

Politisch und wirtschaftlich ist die demokratische Welt so schwach wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Das Konzept „Wandel durch Handel“ ist gescheitert. Vielmehr hat es Diktaturen gestärkt und Demokratien untergraben.

 Freie und offene Gesellschaften sind existenziell gefährdet. Der russische Einmarsch in der Ukraine, der brutale Angriff auf Israel, der wieder salonfähig gewordene Antisemitismus und die wirtschaftliche Abhängigkeit von China müssen ein Weckruf für offene Gesellschaften sein. Es braucht jetzt grundlegende Veränderungen.

 Der einzige wirklich transatlantische Medienunternehmer Europas plädiert für einen Kurswechsel in der demokratischen Handelspolitik. Die Gründung eines neuen wertebasierten Bündnisses der Demokratien: Die Freiheitshandelsallianz.

Der Freiheitshandel

Autoren: Döpfner, Mathias
Seitenanzahl: 192
Erscheinungstermin: 18.04.2024
Format: Softcover
ISBN: 978-3-86470-953-1

Jetzt sichern Jetzt sichern