Der Streit zwischen den chinesischen Aufsehern und der chinesischen Technologiefirma und Alibaba-Beteiligung Ant Group scheint ein Ende zu finden. China belegte das Unternehmen mit einer Strafe von 7,12 Milliarden Yuan, wie die chinesische Zentralbank am Freitag in Chongqing mitteilte. Auch andere Firmen wie Tencent wurden bestraft.
Vor allem für Ant aber könnte ein mögliches Ende des jahrelangen regulatorischen Ärgers wieder Perspektiven für Wachstum und den ehemals geplanten Börsengang eröffnen. Dieser war im Jahr 2020 von den Aufsehern gestoppt worden. Anleger reagierten erleichtert, der Alibaba-Kurs zieht derzeit acht Prozent an.
Alibaba hält ein Drittel der Ant-Anteile. Der Börsenwert von Alibaba hat über eine halbe Billion Euro an Wert eingebüßt, seitdem die Aufseher ein Auge auf Ants Pläne geworfen hatten. Einige Beobachter stuften China gar als "nicht investierbar" ein, wegen der kritischen Haltung von Staatschef Xi Jingpings Kommunistischer Partei gegenüber dem Privatsektor.
Mit der nun ausgesprochenen Strafe geht bei Anlegern die Hoffnung einher, dass Ant und Alibaba ihre langwierige Auseinandersetzung mit den Aufsehern ein Ende haben. Sie belasten das Imperium von Milliardär und Gründer Jack Ma seit Jahren. Im nächsten Schritt könnte Ant eine Finanzholding-Lizenz beantragen, das Wachstum wiederbeleben und die Pläne für einen Börsengang wieder aufleben lassen.
Die Aktie von Alibaba hat sich zuletzt bereits stabilisieren können. Die heutigen Nachrichten verleihen dem Papier weiteren Schwung. Investierte Anleger bleiben geduldig. Ein Stopp bei 59,00 Euro sichert hier nach unten ab.
Hinweis: Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko. DER AKTIONÄR rät dazu, nur in Einzelfällen und mit geringer Gewichtung in China-Aktien zu investieren.
(Mit Material von dpa-AFX)