Es ist eine Meldung, die im ersten Moment harmlos klingen mag: Alibaba strebt offiziell eine Erstnotierung in Hongkong an. Allerdings wird Alibaba bereits in New York gehandelt – und seit einiger Zeit auch in Hongkong. Was soll das also? Und wieso könnten andere China-Unternehmen folgen? Vor allem zwei Gründe dürften ausschlaggebend sein.
Alibaba hat bereits eine Zweitnotiz in Hongkong. Diese ist zwar mit geringerem regulatorischen Aufwand verbunden als eine Erstnotiz (Primärlisting), allerdings könnte es zu Problemen kommen, falls die Notierung in New York wegfällt. Dazu könnte es kommen, wenn sich China und die USA in der Delisting-Frage nicht einigen.
Um gegebenenfalls den reibungslosen Aktienhandel zu gewährleisten, wäre ein duales Primärlisting sinnvoll.
Zudem könnte eine Erstnotiz in Honkong die Teilnahme an einem Aktienaustauschprogramm mit dem chinesischen Festlandhandel ermöglichen. Festlandchinesen könnten Alibaba dann zum Beispiel an der Börse in Shanghai kaufen.
Unternehmen wie Baidu und JD.com verfügen ebenfalls bereits über Zweitnotierungen in Hongkong und könnten demnächst Alibaba folgen.
Bislang werden rund drei Viertel des Handels mit Alibaba-Anteilen in New York abgewickelt.
Alibaba ergreift eine Maßnahme, um die Handelbarkeit der eigenen Anteile im Fall der Fälle zu gewährleisten. Zudem wird die Zahl potenzieller Investoren erweitert. Das klingt einerseits positiv. Andererseits lässt sich der Schritt auch dahingehend deuten, dass es womöglich nicht zu einer Einigung zwischen China und den USA in der Frage des Zugangs zu bestimmten Unternehmensdaten kommt. Ein Rauswurf chinesischer Unternehmen von US-Börsen könnte wiederum so oder so Kursturbulenzen auslösen. China-Investments bleiben vorerst nur etwas für sehr risikobewusste Anleger.
Nach dem Ende der Corona-Lockdowns stehen chinesische Tech-Werte vor einem enormen Wachstumsschub – und auch Südostasien bietet 2023 einmalige Renditeschancen für Anleger. Das Aufholpotenzial ist immens – vor allem in der Technologie-Szene. Seien Sie dabei, wenn der CAT-Report von Martin Weiß an den Start geht. Neben klassischen Tech-Titeln fokussiert sich der Spezialdienst auf Wachstumsmärkte wie E-Mobilität, Cloud, künstliche Intelligenz, Gaming und E-Commerce.
Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Alibaba, Baidu, JD.com.