Der Kurs der Alibaba-Aktie verliert heute mehrere Prozent. Im Nasdaq liegen Netease, Baidu, JD.com und Pinduoduo zum Handelsauftakt in den USA mit vier bis acht Prozent ganz hinten. Dahinter steckt mehr als eine rein technische Gegenbewegung, nachdem die Kurse in den Tagen zuvor stark gestiegen waren.
Die Wirtschaftsprüferaufsicht der USA (Public Accounting Oversight Board) hat heute gemeldet, Spekulationen über ein Abkommen zwischen chinesischen und US-Behörden seien verfrüht. Noch sei unklar, ob Peking den US-Prüfern vollen Zugang zu den Unterlagen chinesischer Unternehmen gewähren wird. Zudem bliebe nach einer Vereinbarung abzuwarten, ob sich die chinesische Seite tatsächlich an Zusagen halte.
Es geht, wie mehrfach berichtet, darum, ein massenhaftes Delisting von China-Aktien an US-Börsen zu verhindern.
Die chinesische Seite will sich wohl bislang zumindest eine Hintertür offenhalten. China könnte gewisse Bereiche als „sensibel“ deklarieren, um so die Offenlegung bestimmter Daten zu verhindern. Die US-Seite will sich auf dieses Spielchen nach eigenen Angaben nicht einlassen.
AKTIONÄR-Leser dürften von der heutigen Entwicklung kaum überrascht sein. Bezüglich Alibaba hat sich aus technischer Sicht einmal mehr das Short-Signal bewährt (siehe Beiträge nach dem Fazit). Zudem hatte DER AKTIONÄR schon vergangenen Mittwoch festgehalten: „Weder von US-Seite noch aus China gab es in den Monaten zuvor Signale, dass es keinesfalls zu einer Einigung kommen wird. Fakt ist aber, dass es immer noch keine Einigung gibt. (...) Die heutige Nachricht ändert eigentlich gar nichts.“ Die zarte Aufwärtstendenz bleibt intakt. Es wäre durchaus möglich, dass Alibaba die 100 Dollar anläuft, ohne dass dadurch die charttechnische Turnaround-Fantasie begraben werden müssste. Mehr zu China-Aktien lesen Sie unter anderem in der neuen Ausgabe.
Nach dem Ende der Corona-Lockdowns stehen chinesische Tech-Werte vor einem enormen Wachstumsschub – und auch Südostasien bietet 2023 einmalige Renditeschancen für Anleger. Das Aufholpotenzial ist immens – vor allem in der Technologie-Szene. Seien Sie dabei, wenn der CAT-Report von Martin Weiß an den Start geht. Neben klassischen Tech-Titeln fokussiert sich der Spezialdienst auf Wachstumsmärkte wie E-Mobilität, Cloud, künstliche Intelligenz, Gaming und E-Commerce.
Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Alibaba, Baidu, JD.com.