Die Welt benötigt mehr Lithium. Der eine oder andere unkt mittlerweile schon, der Siegeszug der Elektromobilität könnte ins Stock geraten, weil es zu wenig verfügbare Lithiumreserven gibt. Jetzt kommt eine Meldung aus Chile, die mittelfristig für etwas Entspannung auf dem Lithium-Markt sorgen könnte.
Chile wird eine Ausschreibung für die Exploration und Produktion von 400.000 Tonnen Lithium eröffnen, um Marktanteile zurückzuerobern und die steigende Nachfrage nach dem Metall zu decken. Unternehmen, die eine Genehmigung erhalten, haben sieben Jahre Zeit für die Erkundung und Entwicklung von Projekten, gefolgt von einer 20-jährigen Produktionszeit, so das Bergbauministerium in einer Erklärung. Chile, das bis 2018 der weltweit größte Lithiumproduzent war, hat seine Krone an Australien verloren und ist dabei, weiter abzusteigen, da China bis zum Ende des Jahrzehnts der zweitgrößte Produzent des Metalls werden soll.
Das Land erzeugt derzeit etwa 29 Prozent des Weltangebots, plant aber, die Produktion bis 2025 auf etwa 250.000 Tonnen Lithiumcarbonat-Äquivalent (LCE) zu verdoppeln. Die weltweite Nachfrage nach dem Metall wird sich nach Prognosen des Ministeriums bis 2030 vervierfachen und 1,8 Millionen Tonnen Lithium erreichen. Das verfügbare Angebot wird bis dahin voraussichtlich bei 1,5 Millionen Tonnen liegen. Die beiden führenden Lithiumförderer Albemarle und SQM gewinnen das Metall in der chilenischen Atacama-Wüste, einem der trockensten Orte der Erde, indem sie Sole aus dem Untergrund pumpen und durch Verdunstung in Becken konzentrieren. Der Wasserverbrauch der Unternehmen bei der Gewinnung ist zu einem Streitpunkt geworden, der die Expansionspläne der Unternehmen gefährdet.
SQM und Albemarle könnten auch beim neuen Bieterprozess wieder mit von der Partie sein. Die große Frage wird sein, ob auch andere Lithiumproduzenten wie beispielsweise Orocobre in das Bieterverfahren einsteigen und natürlich, wie sich die chinesischen Konzerne verhalten. Sie waren zuletzt als aggressive Käufer in Südamerika, insbesondere in Argentinien aufgetreten. Für den Lithiumsektor ist das Bieterverfahren grundsätzlich positiv zu werten, da schlicht und ergreifend aussichtsreiche Lithiumprojekte Mangelware sind.
Wer das Einzelrisiko im Lithiumbereich scheut, der greift zum Best of Lithium-Index. Mit dem Index-Zertifikat DA0AAS kann man den Index annähernd 1:1 nachbilden.
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