Der dänische Hightechkabel-Hersteller hat mit seinen Zahlen zum zweiten Quartal in der vergangenen Handelswoche die Marktteilnehmer überzeugen können. Seit der Vorlage der Ergebnisse befindet sich die NKT-Aktie im Rally-Modus, am Dienstag markiert der Titel sogar erstmals Kurse von über 660 Dänische Kronen.
Im Berichtszeitraum wies NKT ein organisches Umsatzplus 29 Prozent auf 605 Millionen Euro aus, das operative EBITDA erreichte mit 86 Millionen Euro einen neuen Rekordwert (dazugehörige Marge in Höhe von 14,2 Prozent). Die Prognose, die die Dänen am 11. Juli nach der Übernahme von SolidAl erhöht haben, bestätigte der Konzern. NKT will im laufenden Jahr 2,33 bis 2,43 Milliarden Euro erlösen, das operative EBITDA wird in einer Range zwischen 285 bis 335 Millionen Euro erwartet.
Die Aktie von NKT stieg nach der Bekanntgabe der Zahlen zum zweiten Jahresviertel um knapp fünf Prozent. Geht es nach den Analysten, ist das Kurspotenzial nach der jüngsten Rally allerdings begrenzt. Am meisten Luft nach oben signalisiert die SEB Bank mit einem Zielkurs von 720 Kronen, Nordea und Carnegie Group halten 700 Kronen für möglich.
Von den elf bei der Nachrichtenagentur Bloomberg geführten Analysten, die sich regelmäßig mit der Aktie von NKT beschäftigen, raten derzeit nur vier zum Kauf, darunter die drei erwähnten Analystenhäuser. Dem gegenüber stehen vier "neutrale" Meinungen respektive Halteempfehlungen. Drei Analysten raten sogar zum Ausstieg.
Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 24 für das kommende Jahr ist die Aktie von NKT sicherlich kein Schnäppchen mehr. Das Unternehmen agiert allerdings am Puls der Zeit und profitiert von mehreren Elektrifizierungstrends. Hinzu kommt der oligopolistisch strukturierte Markt, in dem die Dänen eine hohe Preissetzungsmacht ausspielen können. Investierte Anleger reiten den Bullen weiter. Das Kursplus seit AKTIONÄR-Empfehlung in Ausgabe 11/23 liegt inzwischen bei über 80 Prozent.