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AKTIONÄR Top-Tipp Aurelius: „GHOTEL und HanseYachts zählen zu den Exit-Kandidaten“

AKTIONÄR Top-Tipp Aurelius: „GHOTEL und HanseYachts zählen zu den Exit-Kandidaten“
Foto: Shutterstock
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Michael Schröder 01.11.2019 Michael Schröder

Der Verkauf von Solidus Solutions bescherte der Münchner Beteiligungsholdung Aurelius Equity Opportunities eine Ergebnisverfünffachung in den ersten neun Monaten 2019. Nach den jüngsten Verkäufen arbeitet Aurelius „intensiv an weiteren Verkaufsprozessen“, wie Vorstand Dr. Dirk Markus im Interview mit dem AKTIONÄR bestätigt.

Auch der Brexit sieht der Konzernlenker in Großbritannien weiterhin einen interessanten Markt für Aurelius: „Durch den Brexit entstehen genau diese Sondersituationen, in denen wir Chancen für uns sehen.“ DER AKTIONÄR fragte nach.

DER AKTIONÄR: Herr Dr. Markus, Aurelius hat das Konzern-EBITDA in den ersten neun Monaten 2019 auf 187,4 Millionen Euro verfünffacht, während der Umsatz nur stagniert. Wie zufrieden sind Sie mit dem operativen Abschneiden?

Dr. Dirk Markus: Mit dem Geschäftsverlauf in den ersten drei Quartalen sind wir sehr zufrieden. Der Rekordexit von Solidus Solutions, der uns einen positiven Ergebnisbeitrag von über 100 Millionen Euro beschert hat, überstrahlt dabei natürlich alles. An dieser Stelle möchte ich aber auch auf die operativen Fortschritte bei unseren weiteren Beteiligungen, allen voran bei den Konzerntöchtern HanseYachts, der GHOTEL-Gruppe, Calumet WEX sowie B+P Gerüstbau, verweisen. Diese bilden die Basis für weitere lukrative Exits. Dass sich unser Konzernumsatz auf annualisierter Basis mit 3,4 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau bewegt, ist unserem Geschäftsmodell geschuldet, das regelmäßig auch größere Exits umfasst. Unser mittelfristiges Wachstum ist intakt.

Ist mit der aktuellen Geschäftsentwicklung sehr zufrieden: Aurelius-Vorstand Dr. Dirk Markus

In der Pressemitteilung zu den 9-Monats-Zahlen betonen Sie, dass Sie „intensiv an weiteren Verkaufsprozessen arbeiten“. Welche Ihrer Beteiligungen stehen auf der Exitliste ganz oben?

Neben dem Kaufen von Unternehmen mit Optimierungspotenzial und deren operativer und strategischer Neuausrichtung ist das Verkaufen der letzte logische Schritt in unserem Geschäftsmodell. Wir waren hier dieses Jahr bereits sehr aktiv. So konnten wir neben Solidus auch die Scandinavian Cosmetics Group und das Mittel- und Osteuropageschäft unserer Tochter Office Depot Europe gewinnbringend veräußern. Weitere interessante Verkaufskandidaten sehen wir aktuell beispielsweise in der GHOTEL-Gruppe und der HanseYachts AG.

Sie sprechen Ihre börsennotierte Beteiligung HanseYachts an. Wie weit ist der Greifswalder Yachthersteller mit seiner Neuausrichtung unter dem Dach der Aurelius Gruppe inzwischen fortgeschritten?

HanseYachts hat gerade seine Zahlen für das Geschäftsjahr 2018/19 veröffentlicht, diese sprechen für sich. Bei einem neuen Rekordumsatz von 152 Millionen Euro konnte Deutschlands größter Serienyachthersteller sein operatives Ergebnis (EBITDA) auf 10,9 Millionen Euro mehr als verdoppeln. Auch nach Steuern wies HanseYachts mit 3,3 Millionen Euro ein deutlich positives Ergebnis aus. Insofern war die Neuausrichtung erfolgreich, der Turnaround ist geschafft. HanseYachts ist zurück in der Erfolgsspur.

AURELIUS hält aktuell 76,77 Prozent an HanseYachts. Würden Sie auch kurzfristig schon HanseYachts-Aktien verkaufen, wenn der Preis stimmt?

Das Unternehmen konnten wir über die letzten Jahre erfolgreich neu aufstellen. HanseYachts ist wie typisch für eine Aurelius Konzerngesellschaft organisch, aber auch durch Add-on-Akquisitionen gewachsen und ist heute bestens am Markt positioniert. Wir haben unsere Arbeit bei HanseYachts erledigt, insofern ist HanseYachts für uns auch ein potenzieller Exitkandidat – sofern der Preis stimmt!

Aurelius (WKN: A0JK2A)

Wo sehen Sie weiteres Wachstum für Aurelius?

Unser Geschäft besteht im Kaufen von Unternehmen mit Optimierungspotenzial, speziell Konzernrandbereichen, sogenannten Carve-outs. Themen wie Handelskonflikte, der Brexit und eine insgesamt wirtschaftlich unsicherer werdende Situation führen in ganz Europa zu Opportunitäten für uns. Wir schauen uns diese genau an und werden unser Portfolio in den nächsten Monaten sicherlich organisch, aber auch durch strategische Add-on-Akquisitionen weiter ausbauen.

Trotz Brexit investieren Sie weiter in Großbritannien? Ist das nicht viel zu riskant?

Durch den Brexit entstehen genau diese Sondersituationen, in denen wir Chancen für uns sehen. Wir schauen uns die Unternehmen sehr genau an und investieren auch dort nur in solche, die folgendes vereinen: anständige Fundamentaldaten mit Verbesserungspotenzial zu attraktiven Konditionen.

Operativ ist Aurelius gut unterwegs. Bei einem anhaltend positiven Newsflow sollte die Aktie auch wieder aufdrehen und den Abwärtstrend verlassen. Das erste Ziel lautet dann 45 Euro.

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