Im Dezember 2017 hat PerkinElmer die Übernahme der in Lübeck beheimateten Euroimmun unter Dach und Fach gebracht. Damit stärkten die Amerikaner das Diagnostik-Segment. Gerade in Zeiten von Corona brummt dieses Geschäft, nun hat PerkinElmer für ein weiteres Produkt die wichtige CE-Kennzeichnung erhalten.
Differenzialdiagnostik von Infektionen
Wie PerkinElmer bereits am Montag mitteilte, erfolgte die Markteinführung des CE-gekennzeichneten EURORealTime SARS-CoV-2/Influenza A/B für den Direktnachweis von SARS-CoV-2 sowie Influenzaviren vom Typ A und Typ B. Dieser ergänze das Testportfolio für die Covid-19-Akutdiagnostik und unterstützt die Differenzialdiagnostik von Infektionen mit SARS-CoV-2 und Influenzaviren, heißt es.
"Die Grippesaison und die zweite COVID-19-Welle treffen wie befürchtet zusammen, sodass man zunehmend vor der Herausforderung steht SARS-CoV-2- und Influenzavirus-Infektionen schnell voneinander unterscheiden zu müssen", so Dr. Wolfgang Schlumberger, CEO der Euroimmun Medizinische Labordiagnostika AG. "Beide rufen sehr ähnliche Symptome hervor, was eine Differenzierung zwischen den Erkrankungen erschwert. Hier spielt der Erregerdirektnachweis für eine schnelle und eindeutige Identifizierung der Infektionen eine wichtige Rolle, was wiederum essenziell ist, um die richtige Behandlung und gegebenenfalls weitere erforderliche Maßnahmen einzuleiten."
PerkinElmer zählt zweifelsohne zu den Krisengewinnern. Die zahlreichen diagnostischen Lösungen der Gesellschaft sorgen für ein kräftiges Wachstum. Im dritten Quartal schnellte der Umsatz in diesem Bereich um 93 Prozent auf gut 540 Millionen Dollar nach oben. Der Konzernumsatz stieg im Berichtszeitraum um 36 Prozent (organisch 34 Prozent) auf 964 Millionen Dollar, der Gewinn je Aktie aus der fortlaufenden Geschäftstätigkeit explodierte von 0,53 Dollar auf 1,57 Dollar (bereinigt 2,09 Dollar).
Attraktive Bewertung
Für das laufende Geschäftsjahr erwarten Analysten einen Umsatz von 3,59 Milliarden Dollar, das bereinigte Ergebnis je Aktie soll sich auf 7,17 Dollar belaufen. Daraus resultiert ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 20. Im kommenden Jahr soll PerkinElmer den Umsatz auf 4,08 Milliarden Dollar und das bereinigte Ergebnis pro Papier auf 8,52 Dollar steigern. Dann fällt das KGV auf 17.
PerkinElmer steht zwar im Schatten der großen Diagnostik-Unternehmen wie Abbott Laboratories oder Roche, braucht sich allerdings keineswegs vor den namhaften Rivalen verstecken. Die Corona-Diagnostik dürfte auch im kommenden Jahr wieder für Wachstum bei PerkinElmer sorgen. Die Bewertung ist attraktiv, bei Schwäche bleibt die AKTIONÄR-Empfehlung aus Ausgabe 19/20 für Anleger mit Weitblick kaufenswert.