Die Aktie des Recyclingunternehmens Befesa schafft es einfach nicht über die 60-Euro-Marke. Am Dienstag zählt das Papier zu den schwächsten im Small Cap Index SDAX. Der Grund: Die spanische Fondsgesellschaft Bestinver Gestion steigt aus. An den mittelfristigen Zielen des AKTIONÄR ändert sich aber deswegen nichts.
Bestinver Gestion verkauft die restlichen fünf Prozent, die es an Befesa hält. Der Platzierungspreis liegt bei 58,50 Euro je Aktie und damit fünf Prozent unter dem Xetra-Schlusskurs am Montag. Warum die Spanier aussteigen, ist nicht bekannt.
Die Aussichten für Befesa sind weiterhin gut. Das Unternehmen mit deutsch-spanischen Wurzeln ist im Bereich Recycling von Stahlstaub, Aluminiumsalzschlacke und in der Aluminiumherstellung aus Aluminiumschrott aktiv. Letzteres ist ein "nettes Geschäft", wirft aber nicht die großen Margen ab. Das Recycling von Aluminiumsalzschlacke ist hingegen sehr profitabel (EBITDA-Margen von 26 Prozent), hat aber nur einen Umsatzanteil von etwa 12,5 Prozent.
Die Fantasie liefert das Recycling von Stahlstaub, der bei der Produktion von Stahl in Elektrolichtbogenöfen anfällt. Dieser Staub ist jedoch gefährlich und muss entsorgt beziehungsweise recycelt werden. Hier macht Befesa 55 Prozent seiner Umsätze, jedoch 80 Prozent seiner Gewinne. In den letzten Wochen wurde die erste Anlage in China in Betrieb genommen, eine zweite soll 2021 noch folgen.
Der Rücksetzer ist ärgerlich, aber kein Beinbruch. Auf lange Sicht sind das Kaufkurse.