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20.12.2023
Gewinnmitnahmen und eine Abstufung durch die Analysten von Morgan Stanley hat die Kursrally bei Affirm am Montag nur kurz gebremst. Bereits Am Dienstag hatten die Anleger schon wieder Grund zur Freude. In nur fünf Wochen seit der Erstempfehlung in AKTIONÄR-Ausgabe 43/23 hat sich die Aktie nun beinahe verdoppelt.
Wenn es läuft, dann läuft’s. Nach einem Ausbau der Kooperation mit Amazon und starken Geschäften rund um die Shopping-Feiertage Black Friday und Cyber Monday hat Affirm am Dienstag den nächsten Paukenschlag verkündet: Auch die bestehende Kooperation mit dem US-Einzelhandelsriesen Walmart wird demnach erweitert.
Bislang können Walmart-Kunden in den USA die von Affirm angebotenen Ratenzahlungen („buy now, pay later“; BNPL) bereits beim Einkauf im Online-Shop und den normalen Kassen der stationären Filialen nutzen. Künftig soll diese Option auch bei der Bezahlung an einer der SB-Kassen in mehr als 4.500 Walmart-Geschäften zur Verfügung stehen.
Dazu müssen Kunden ihre Waren zunächst scannen und anschließend in der Affirm-App den Einkaufswert sowie einige weitere Informationen eintragen, um den Kredit zu beantragen. Ist der Einkauf für die Zahlung mittels BNPL via Affirm qualifiziert, erscheint ein Barcode auf dem Display, der zum Bezahlen gescannt werden kann.
Der Ausbau des Angebots hat für beide Unternehmen Vorteile, denn Ratenzahlungen stehen bei vielen Kunden hoch im Kurs. Umfragen von Affirm ergaben, dass 54 Prozent der befragten US-Kunden gezielt nach Händlern Ausschau halten, die BNPL als Bezahloption anbieten. Darüber hinaus gaben sogar 76 Prozent der Befragten an, dass sie bestimmte Käufe ohne Affirm später oder gar nicht tätigen würden, so Senior Vice President Pat Suh.
Kursziel mehr als verdoppelt nach neuem Jahreshoch
Die Affirm-Aktie hat am Dienstag mit einem Kursplus von rund 15 Prozent auf die Nachricht über die Erweiterung der Walmart-Kooperation reagiert und den extrem starken Lauf seit Ende Oktober mit einem neuen Jahreshoch gekrönt. Darauf haben am Dienstag wiederum die Analysten der Investmentbank Mizuho reagiert und das Kursziel kräftig hochgeschraubt.
Die Mittelfrist-Ziele des Managements könnten sich als zu niedrig erweisen, schrieb Analyst Dan Dolev in einer Studie am Mittwoch. Nämlich dann, wenn sich Affirm von einem reinen BNPL-Anbieter zu einem vollwertigen Finanzdienstleister mit Direktüberweisungen, Spareinlagen, unter weiteren Banking-Funktionen entwickelt. Seine Kaufempfehlung hat er vor diesem Hintergrund bestätigt und den fairen Wert von 30 auf 65 Dollar mehr als verdoppelt.
Anleger, die der spekulativen Empfehlung in AKTIONÄR-Ausgabe 43/23 gefolgt sind, können sich nach nur fünf Wochen bereits über ein Kursplus von mehr als 90 Prozent freuen. Nach diesem starken Lauf sind erste Gewinnmitnahmen sicher keine schlechte Idee. Mit der verbliebenen Position können Anleger auf eine Fortsetzung der Rally spekulieren, sollten dabei aber regelmäßig den Stopp nachziehen. Risikofreudige Neueinsteiger warten zunächst einen Rücksetzer ab, ehe sie einen Fuß in die Tür stellen.
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