Medios haben nur wenige Investoren auf der Watchlist. Dabei haben die Berliner einiges zu bieten und überzeugen als Specialty-Pharma-Anbieter mit einer Kombination aus hohem organischen Wachstum und zielgerichteten Akquisitionen. Die in dieser Woche vorgelegten Zahlen zeigen, dass die Gesellschaft den eingeschlagenen Weg konsequent fortsetzt. Analysten sehen nach dem jüngsten Rücksetzer über 100 Prozent Kurspotenzial.
Specialty Pharma steht für den gesamten Bereich rund um die Behandlung komplexer und beratungsintensiver Erkrankungen, wie Krebs, HIV oder Hämophilie. Diese Therapien sind kostenintensiv und oft kommen speziell auf den einzelnen Patienten zugeschnittene Arzneimittel zum Einsatz. Im Fokus steht dabei die optimale Versorgung der Patienten über die spezialisierte Apotheke. Medios agiert daher als Schnittstelle zwischen den pharmazeutischen Unternehmen einerseits und den Apotheken andererseits. Zudem bietet die Gesellschaft komplementär die patientenindividuelle Herstellung von Infusionslösungen an. Ein Geschäftsmodell, das eher unabhängig von der wirtschaftlichen Großwetterlage einzustufen ist.
Die operative Entwicklung passt: Der Umsatz hat sich im abgelaufenen Jahr nach vorläufigen Zahlen auf 1,36 Milliarden Euro mehr als verdoppelt. Dabei ist das operative Ergebnis (EBITDA) um 155 Prozent auf 38,4 Millionen Euro gestiegen. Daraus resultiert eine Marge von 2,8 Prozent. Der starke Umsatz- und Ergebnisanstieg ist insbesondere auf die vollständige Konsolidierung der Cranach Pharma GmbH zurückzuführen.
Vorstand Matthias Gärtner will den Wachstumskurs im laufenden Jahr fortsetzen. “Mit dem Erwerb der NewCo Pharma Gruppe im Januar dieses Jahres haben wir unsere Marktposition im Specialty Pharma Markt weiter ausgebaut. Insbesondere im Bereich der Herstellung patientenindividueller Therapien können wir neue Wachstumspotenziale erschließen und somit unsere Profitabilität deutlich verbessern.” Am Ende soll die 1,5-Milliarden-Euro-Umsatzmarke überschritten und die bereinigte EBITDA-Marge deutlich auf 3,6 Prozent gesteigert werden.
Analysten sehen viel Potenzial und haben bereits im Vorfeld der Zahlen den Daumen gehoben. Die Ziele reichen von 46 bis 65 Euro. Das durchschnittliche Kursziel aller Experten lautet 60,38 Euro. Die aktuellen Daten dürften an dieser positiven Einschätzung nur wenig ändern.
Dennoch ist die Aktie in den ersten Wochen des Jahres um rund 30 Prozent zurückgefallen. Die Zahlen und Planvorgaben zeigen, dass Medios weiter auf Kurs und die Aktie im Peer-Group-Vergleich mittlerweile recht günstig bewertet ist. Risikobewusste Anleger mit Weitblick können das aktuelle Niveau daher zum Auf- oder Ausbau einer Position nutzen. DER AKTIONÄR setzt im Real-Depot auf dieses Szenario. Das Ziel lautet weiter 41 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Medios befinden sich im Real-Depot von DER AKTIONÄR.