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AKTIONÄR-Hot-Stock Vita 34 gibt wieder Gas: "Der Stammzellmarkt ist immer noch entwicklungsfähig"

AKTIONÄR-Hot-Stock Vita 34 gibt wieder Gas:
Foto: Börsenmedien AG
Vita 34 -%
Michel Doepke 24.02.2019 Michel Doepke

In Ausgabe 02/2019 hat DER AKTIONÄR die Stammzellbank Vita 34 als "Hot-Stock der Woche" mit einem Kursziel von 18,00 Euro zum Kauf empfohlen und auf die spannenden Entwicklungen im Markt für Zelltherapien hingewiesen – das Kursplus beläuft sich inzwischen auf knapp 30 Prozent. Das Management rund um Vita-34-Chef Dr. Wolfgang Knirsch traut sich den Schritt zu und will sich zur Zellbank wandeln. DER AKTIONÄR hat mit dem Firmenlenker über die Chancen und Herausforderungen der Strategie gesprochen.

DER AKTIONÄR: Herr Dr. Knirsch, Vita 34 will sich breiter aufstellen und in Zukunft auch den Markt für Immuntherapien adressieren. Wie möchten Sie vom Trend der personalisierten Medizin profitieren?

Dr. Wolfgang Knirsch: Wir sehen durch das ansteigende Interesse bei Immunzelltherapien zwei wesentliche Bedürfnisse, die wir glauben mit unserer Technologie und unserem Wissen bedienen zu können. Zum einen hängen die Behandlungen unverzichtbar mit der Verfügbarkeit von möglichst guten und gesunden Zellen zusammen. CAR-T-Zelltherapien werden zur Zeit erst nach Vorbehandlungen wie Strahlen- oder Chemotherapien eingesetzt, sodass häufig die benötigten Zellen geschädigt, nur noch geringfügig oder gar nicht vorhanden sind. Wir sehen einen Bedarf, Zellen bereits nach Diagnosestellung, vor der Therapie, präemptiv einzulagern. Auf dieser Basis lässt sich unser bestehendes Geschäftsmodell erweitern. Zum anderen ist auch das B2B-Geschäft interessant. Denn der Produktionsprozess der Therapien ist zeitaufwendig und die Präparate müssen vor der Verabreichung an die Patienten entsprechend gelagert werden. Wir verfügen über das notwendige Know-how und die Kapazitäten und denken, dass wir hier einen Service für Unternehmen anbieten können.

Welche Rolle könnten Stammzellen in der personalisierten Zellmedizin einnehmen?
Stammzellen können sich grundsätzlich zu jeder Körperzelle entwickeln, auch zu Immunzellen. Sie werden bereits als geeignete Ausgangsbasis für Immunzelltherapien erforscht. Das kann den Nutzen der bei uns eingelagerten Nabelschnurblutpräparate für unsere Kunden noch einmal beträchtlich erweitern.

Sie möchten auch ein B2B-Geschäft aufbauen. Auf welcher Zeitschiene möchten Sie das umsetzen?
Im B2B-Geschäft suchen wir das Gespräch mit potenziellen Kunden. Es ist eine neue Herausforderung für uns, der wir uns gerne stellen und wir erweitern unser Netzwerk, um in diesem Bereich Fuß zu fassen. Wenn es um die Lagerung der Zellpräparate geht, erfordert dies nicht zwingend einen langen Vorlauf. Die ebenfalls denkbare Übernahme von Herstellungsschritten ist von einem Technologietransfer und der Zustimmung der relevanten Behörden abhängig. Solche Prozesse sind nicht unterhalb eines Jahres zu managen.

Die personalisierte Medizin ist ein noch recht junges Thema. Woher wissen Sie, ob Sie die richtigen Zellen einlagern und diese in z. B. zwanzig Jahren noch zu den dann aktuellen Therapien passen?
Wir legen Wert darauf, bei der Einlagerung der Zellen plattformfrei zu agieren. Das heißt, das die bei uns konservierten Zellen vom Herstellungsprozess weitgehend unverändert in Ihrer ursprünglichen Form zur Verfügung stehen werden. Nur eben, um bei Ihrem Beispiel zu bleiben, 20 Jahre jünger.

Möchte sich Vita 34 AG auch verstärkt in der Anwendungsforschung engagieren?
Wir haben grundsätzlich den Zugriff auf Nabelschnurblute für Forschungszwecke. Dadurch sind wir in der Lage, sowohl Grundlagenforschung als auch Anwendungsforschung zu unterstützen. Sobald wir den Prozess etabliert haben, Immunzellisolate herzustellen, sind wir bereit auch mit diesen in entsprechenden Entwicklungsprotokollen mitzuwirken.

Vor welcher Zukunft steht der Stammzellmarkt?
Der Stammzellmarkt ist immer noch entwicklungsfähig, vor allem können wir mit zusätzlichen Zellpräparaten die Relevanz der Produkte weiter steigern. Wir sind zuversichtlich, dass von unserem neuen Geschäftsbereich auch das bestehende Geschäft profitiert. Insgesamt ist der Stammzellmarkt nicht ausgeschöpft. Wir müssen jedoch den Kunden einen Mehrwert aufzeigen, was wir mit der Entwicklungsarbeit umsetzen. Das wird entscheidend für die zukünftige Einlagerung von Nabelschnurblut sein.

Der Markt ist ständig in Bewegung. Sind Sie an Akquisitionen interessiert?
Wir haben unverändert das Interesse aktiv bei einer Konsolidierung des Marktes mitzuarbeiten. Wenn wir eine solche Option prüfen oder durchführen, muss diese die regionale Reichweite erweitern oder unsere Wettbewerbsposition im Markt entscheidend verbessern.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Dr. Knirsch!

Foto: Börsenmedien AG

Bodenbildung gelungen

In den vergangenen Tagen hat der Hot-Stock wichtige Widerstände aus dem Weg geräumt und eine dynamische Aufwärtsbewegung gestartet. Die wichtige 200-Tage-Linie konnte indes von unten nach oben durchbrochen werden – ein starkes Kaufsignal. DER AKTIONÄR sieht langfristig weiteres Upside-Potenzial für die Papiere. Kurse um die Marke von 18,00 Euro sollten auf lange Sicht wieder möglich sein. Frische Fundamentaldaten wird es am 28. März geben, wenn Vita 34 den Jahresfinanzbericht veröffentlicht.

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