Über die Hintergründe und Aussichten bei va-Q-tec hat DER AKTIONÄR im vergangenen Jahr eingehend berichtet. Die Würzburger sind auf den sicheren Transport temperaturempfindlicher Güter spezialisiert. Mit den Boxen und Containern der Gesellschaft werden auch CoVid-19-Impfstoffen transportiert. Nach der rasanten Aufwärtsbewegung im abgelaufenen Jahr hat die Aktie in den letzten Wochen etwas Druck vom Kessel genommen. Doch nun deutet sich eine Ende der Korrektur an.
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Nachdem va-Q-tec im November 2020 mit einem der weltweit größten Impfstoffhersteller in einem Eckpunktepapier grundsätzlich die großvolumige, globale Distribution seiner Vakzine vereinbart hatte, wurde vor Kurzem der finale Vertrag über die mehrjährige Bereitstellung von Hightech-Transportcontainern für mehrere 1.000 Paletten-Lieferungen pro Jahr geschlossen.
Diese werden sowohl in den Thermocontainern, die sich innerhalb eines globalen Mietnetzwerks bewegen, als auch mithilfe einer zum Kauf verfügbaren, sehr leichten und nachhaltigen Container-Variante abgewickelt. Weitere Gespräche zwischen va-Q-tec und anderen Impfstoffherstellern finden fortlaufend statt.
"Letzte Meile" im Fokus
va-Q-tec ist mittlerweile in weit über 100 Projekten in verschiedenen Größenordnungen zur Distribution von CoVid-19-Impfstoffen aktiv. Diese umfassen sowohl die internationale Verteilung als auch die "Last Mile"-Logistik auf nationaler Ebene, mit der bis zum Endkunden oder Patienten alle Transportarten mithilfe derselben bewährten, einfach zu handhabenden Hightech-Lösung durchgeführt werden.
Dabei kommt es einerseits sehr stark auf die Temperaturkonstanz, andererseits aber auch auf eine breite Vielfalt an offerierten Temperaturbereichen an. So werden dieselben Corona-Impfstoffe mitunter interkontinental bei -70 °C palettenweise in va-Q-tec-Containern transportiert, die lokale Feindistribution erfolgt aber später in kleinen va-Q-tec-Boxen bei +2 °C bis +8 °C.
"Durchgängige Temperaturstabilität und die Protokollierung einer gesicherten Temperaturkette sind absolut entscheidend für eine erfolgreiche und zügige Verteilung der Impfstoffe”, weiß Vorstand Joachim Kuhn. “Unsere innovativen Thermobehälter halten die Temperaturen der Impfstoffe selbst bei extremen und schwankenden Außentemperaturen bis zu 200 Stunden lang stabil - und dies vollkommen autark ohne aufwändige und oftmals unsichere externe Energiezufuhr. Probleme, wie sie beispielsweise scheinbar in Bayern zu Beginn der Auslieferung bestanden, können wir daher mit unserer Technologie praktisch ausschließen."
Angesichts der hohen Nachfrage dürfte va-Q-tec die Prognosen für 2020 klar erfüllen. Die Gesellschaft geht von einem Umsatzwachstum von zehn bis 15 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 64,7 Millionen Euro aus. Daneben erwarte Vorstand Kuhn eine leichte Verbesserung der EBITDA-Marge gegenüber dem Vorjahreswert von 15 Prozent.
Erste Eckdaten dürfte es hier schon bald geben. DER AKTIONÄR hat im Vorfeld seine Umsatz- und Gewinnschätzungen überarbeitet: Für 2020 dürfte bei einem Umsatz in Höhe von rund 72 Millionen Euro ein EBITDA von 11,8 Millionen Euro zu Buche stehen. Daraus würde eine Marge von 16,3 Prozent resultieren. Unter dem Strich könnte bereits eine schwarze Null stehen. Aber auch ein kleiner Nettoverlust wäre sicher kein Beinbruch. Im laufenden Jahr dürfte bei einem Umsatz in Höhe von 100 Millionen Euro und einer EBITDA-Marge von über 20 Prozent ein Gewinnsprung anstehen.
Die Aussichten im Bereich Transport von CoVid-19-Impfstoffen sind unverädert gut. Doch damit nicht genug: Die innovativen Dämmlösungen der Würzburger stoßen auch in anderen Bereichen, wie für Anwendungen im Bereich E-Mobilität und im Bau-Sektor, auf wachsendes Interesse. Dies eröffnet neben zusätzlichen Wachstumsperspektiven auch Potenziale zur technologischen Differenzierung. Nach der mehrwöchigen Konsolidierung sollte die Aktie – begleitet von einem anhaltend positiven Newsflow – wieder Kurs auf die 40-Euro-Marke nehmen. DER AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot nach ersten (Teil-)Gewinnmitnahmen auf dieses Szenario.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.