Nynomic hat in dieser Woche vorläufige Kennzahlen für das erste Quartal 2020 veröffentlicht. Die Gesellschaft ist auf Kurs und die Bewertung der Aktie günstig. Der Titel fristet an der Börse aber noch eine Art Schattendasein. Dabei sehen Analysten von Montega Research die Aktie erst bei 29 Euro fair bewertet. Daraus resultiert ein Aufwärtspotenzial von über 75 Prozent.
Der Umsatz bei Nynomic stieg im ersten Quartal um 18 Prozent auf 18,2 Millionen Euro. Das EBIT fiel im Vergleich zum Vorjahr dagegen um 14 Prozent auf 1,8 Millionen Euro zurück. Die EBIT-Marge sank somit auf zehn Prozent (Vorjahr: 14 Prozent). „Neben einem unterjährig ungünstigen Auftragsmix mit vergleichsweise niedrigmargigen Projekten im Auftaktquartal ist die gesunkene Profitabilität vor allem auf temporär erhöhte Investitionen in Vertrieb und Marketing zurückzuführen“, erklärt Pierre Gröning von Montega Research. „In erster Linie dürften die entsprechenden Aufwendungen in eine intensivierte Vermarktung des im November 2019 gelaunchten Cannabis-Messgeräts von Nynomics Tochtergesellschaft Spectral Engines geflossen sein“, so der Analyst weiter.
Nynomic bietet die gesamte Wertschöpfungskette der permanenten, berührungslosen und zerstörungsfreien optischen Messtechnik an. Die Norddeutschen verfolgen dabei ein klares Vermarktungskonzept als Systemanbieter von der Komponente bis zum Gerät. Auf Basis einer breiten Technologieplattform mit intelligenter Sensorik zur Vermessung optischer Strahlung und smarter Technologien zur Datenaufnahme samt Auswertung lassen sich die Produkte und Lösungen in viele Anwendungsbereiche skalieren. Eigenschaften wie Farben, Dichte, chemische Zusammensetzung oder Temperatur können kontaktlos bestimmt werden. Kunden können aus einer Vielzahl von Branchen und Industrien mit den Lösungen der Gesellschaft ihre Effizienz steigern.
Gut möglich, dass die Gesellschaft daher auch im Bereich der Coronavirus-Tests als Zulieferer aktiv ist. „Wir gehen davon aus, dass die Nachfrage nach spektroskopiebasierten Mess- und Analyselösungen beispielsweise im Medizintechnik- und Pharmabereich momentan überproportional hoch ist und damit etwaige Nachfrageschwächen von Kunden aus konsumabhängigeren Branchen wie der Elektroindustrie kompensieren kann“, so Gröning.
Neben einem robusten Auftragsbestand von 31,2 Millionen Euro (per Ende März) macht sich die sowohl produktseitig als auch geographisch breite Aufstellung der Gesellschaft derzeit besonders bezahlt. Alles in allem bewegt sich Nynomic innerhalb der Planung, die für das Gesamtjahr einen Umsatz von mehr als 70 Millionen Euro (Vorjahr: 64,8 Millionen Euro) und eine EBIT-Marge von zehn bis 15 Prozent (Vorjahr: zehn Prozent) vorsieht. Stand heute dürfte es aus Sicht des AKTIONÄR mindestens für Umsätze von 75 Millionen Euro und einer EBIT-Marge von rund zwölf Prozent reichen.
Angesichts der guten Aufstellung und Aussichten ist die Aktie mit einem KGV 20e von 19, das im kommenden Jahr auf 12 fallen sollte, weiter günstig bewertet. Es dürfte daher nicht mehr allzu lange dauern, bis erste Investoren diese Unterbewertung erkennen und bei der Aktie zugreifen. Risikobewusste Anleger können daher den Nebenwert ihrem Depot beimischen.
Gelingt der Sprung über den Widerstand bei 17,50 Euro, wäre die jüngste Konsolidierung beendet und die Aktie könnte schnell in Richtung der 20 Euro vorstoßen. Mittelfristig dürfte der Titel dann Kurs auf das Ziel des Montega-Analysten nehmen.
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