Die Aktie von Heidelberg Pharma hat nach starken Studiendaten am Donnerstag einen kräftigen Sprung nach oben gemacht. Gegen Mittag notiert sie auf der Handelsplattform Tradegate acht Prozent im Plus bei 7,04 Euro. Das Biotechnologie-Unternehmen informierte über eine erfolgreiche präklinische Studie ihrer "ATAC-Technologie", die zusammen mit einer Forschungsgruppe der Universität Indiana durchgeführt wurde. Dabei sei "eine außerordentliche Wirksamkeit" bei der Behandlung bestimmter dreifach negativer Brustkrebsarten festgestellt, hieß es in der Mitteilung des Unternehmens.
Andreas Pahl, Vorstand für Forschung und Entwicklung bei Heidelberg Pharma, kommentierte: "Wir freuen uns sehr über die Veröffentlichung dieser außergewöhnlichen Daten in Science Translational Medicine. Trastuzumab-ATAC ist eine neuartige Behandlungsstrategie bei TNBC, einer Indikation mit hohem medizinischen Bedarf. Diese Patienten profitieren nicht von den derzeit verfügbaren hormonellen oder Trastuzumab-basierten Therapien, da den Tumoren Östrogen-oder Progesteronrezeptoren fehlen und sie auch keine oder nur eine sehr geringe Expression des HER2-Proteins aufweisen, was für zugelassene anti-hormonelle und gegen HER2-gerichtete Medikamente unzureichend ist. Die Synergien unserer ATAC-Technologie in Kombination mit Checkpoint-Inhibitoren unterstreichen das Potenzial von ATACs bei der Behandlung solider Tumore.“
Laut Marktbeobachter Andreas Lipkow von Comdirect wurden die Investoren von dem erfreulichen Ergebnis überrascht "und rennen nun dem Aktienkurs teilweise hinterher". Das Marktpotenzial für das Präparat Trastuzumab-Atac sei "vielversprechend" und damit seien auch die aktuellen Kursgewinne zu begründen.
Anleger hingegen, die der Empfehlung des AKTIONÄR in der Ausgabe 51/2020 bei 5,12 Euro zum Kauf genutzt haben, können sich nun freuen. DER AKTIONÄR bleibt sehr zuversichtlich, die Aktie eignet sich aber aufgrund ihres sehr spekulativen Charakters auch weiterhin nur als Depot-Beimischung.
(Mit Material von dpa-AFX)