Der Einsatz von schwach radioaktivem Material in der Krebsbehandlung hat deutlich zugenommen. Die Medizin hat hier in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht. Innovative Behandlungsmethoden sorgen mittlerweile für eine zielgerichtete Wirkung und eine bessere Verträglichkeit beim Patienten. Als Hersteller von radioaktiven Komponenten für Anwendungen in der Krebstherapie ist Eckert & Ziegler hier mit von der Partie.
Während Chemotherapien oft auch gesundes Gewebe angreifen und zu schweren Nebenwirkungen führen, wird im Rahmen einer sogenannten Radioligandentherapie der Tumor gezielt und damit für den Patienten schonender bekämpft. Mediziner injizieren radioaktive Isotope in den Blutkreislauf eines erkrankten Patienten. Dieser sogenannte Betastrahler wird mit einem tumorspezifischen Liganden gekoppelt, der gezielt gegen die Tumorzellen gerichtet ist, um diese dann zu zerstören.
Hier kommt Eckert & Ziegler ins Spiel. Die Berliner sind einer der wenigen Hersteller, die das Grundmaterial, also Radioisotope wie Lutetium (Lu-177) und ähnliche herstellen und eine Reihe von Zusatzprodukten sowie Dienstleistungen anbieten können. Radiopharmazeutika auf der Basis von Lu-177 sind für die Behandlung von Prostatakrebs bereits etabliert. Entsprechende Liefervereinbarungen mit Arzneimittelentwicklern und Pharmakonzernen wurden geschlossen, weitere dürften folgen.
Weitere Radiopharmazeutika für verschiedene Krebsarten befinden sich in der Entwicklung und werden in klinischen Studien evaluiert. „Wir gehen davon aus, dass weitere Lutetium-basierte Produkte auf den Markt kommen werden – vorzugsweise für die Therapie, da dieser Bereich profitabler ist. Vor der Therapie wird der Patient einer Diagnose unterzogen. Für beide Schritte kann Eckert & Ziegler den Kunden beliefern“, so Vorstand Dr. Harald Hasselmann gegenüber dem AKTIONÄR. „Auch Actinium-basierte Ansätze befinden sich in fortgeschrittenen Phasen der klinischen Entwicklung. Erfolgen hier Zulassungen, wird auch der Bedarf nach deutlich Actinium ansteigen. Dafür befinden wir uns ebenfalls in einer guten Position.“
Daher erwarten Experten einen starken Anstieg der Nachfrage. Damit ist das aus einem DDR-Institut hervorgegangene Unternehmen, das nach der Wiedervereinigung zu einem wichtigen Player auf dem Weltmarkt für Isotopentechnik wurde, auf einem guten Weg, sich als systemrelevanter Zulieferer für den rasant wachsenden und milliardenschweren Radiopharmaziebereich zu etablieren. „Durch unsere langjährige Erfahrung, unsere Lizenzen, Rohstoffe, Kundenbeziehungen sowie einem breiten Produktspektrum, welches über ein einzelnes Isotop hinaus geht – sowohl für Diagnostik als auch Therapie – heben wir uns klar vom Wettbewerb ab“, sagt der Vorstand.
Der geplante Ausstieg aus der weiteren Finanzierung des Medikamentenentwicklers Pentixapharm passt da ins Bild. Die Tochter soll im kommenden Jahr entweder über eine Abspaltung an die Börse gebracht oder als Ganzes verkauft werden. „Derzeit halten wir uns alle Optionen offen“, so Hasselmann. „Hintergrund ist, dass die Entwicklung von Pentixapharm derart schnell voranschreitet, dass der Kapitalbedarf glücklicherweise bei verschiedenen Projekten deutlich höher ist als ursprünglich geplant. Im ersten Quartal 2024 werden wir unsere Pläne konkretisieren.“
Was am Ende in die Kassen gespült wird, ist offen. „Dazu kann man jetzt noch nichts sagen. Zum einen sind die Märkte zurzeit sehr volatil, zum anderen hängt es auch von der konkreten Struktur der Abspaltung ab“, so der Vorstandsvorsitzende weiter. „Wichtig aber ist, dass durch die begleitenden Maßnahmen der Trennung, Pentixapharm finanziell auf eigene Füße gestellt wird.“
Gut möglich, dass mit den Einnahmen der Ausbau des Radioisotopengeschäfts durchfinanziert wäre. Eine Entscheidung dürfte hier schon im ersten Quartal 2024 fallen – und der Aktie vermutlich einen kräftigen Aufwärtsimpuls geben. Um den richtungsweisenden Deal voranzutreiben, wechselt Unternehmensgründer und Aufsichtsratschef Andreas Eckert von der Mutter zur abzuspaltenden Tochter.
Der Radiopharma-Markt war zuletzt massiv in Bewegung. Immer mehr aussichtsreiche Wirkstoffe nähern sich potenziellen Zulassungen. Eckert & Ziegler könnte hier mittel- bis langfristig zu einem der Schlüsselzulieferer in der aufstrebenden Radiopharma-Branche avancieren. Spannung verspricht zudem die Entscheidung im ersten Quartal, wie das Management rund um CEO Dr. Hasselmann verfahren wird. Eckert & Ziegler bietet derzeit eine der spannendsten Storys auf dem deutschen Nebenwerte-Kurszettel. DER AKTIONÄR spekuliert daher auch im Real-Depot auf steigende Kurse.
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Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Eckert & Ziegler befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.