Bei Richemont läuft es rund. Der Schweizer Luxus-Konzern hat ersten Halbjahr 2022/2023 glänzende Geschäfte gemacht und dabei die Erwartungen der Analysten übertroffen. Vor allem die Umsätze von Schmuck und Uhren legten kräftig zu. Die hohe Goodwill-Abschreibung im Zusammenhang mit dem Verkauf der (defizitären) Online-Sparte YNAP war indes erwartet worden.
Richemont steigerte zwischen April und September seine Umsätze – ohne YNAP – um 24 Prozent auf 9,68 Milliarden Euro und damit stärker als gedacht. Die Analysten hatten im Durchschnitt lediglich 9,43 Milliarden Euro prognostiziert.
Aufgrund der hohen – von Analysten erwarteten – YNAP-Abschreibung von insgesamt 2,9 Milliarden Euro fiel ein Verlust von 766 Millionen Euro an. Ohne diese Sonderbelastung (Einmal-Effekt) stünde ein Gewinn von 2,11 Milliarden Euro zu Buche und damit ein Gewinnanstieg – auf vergleichbarer Basis – um satte 40 Prozent. Der Verkauf der verlustträchtigen Online-Sparte YNAP sowie das Abschreibungspotenzial hatten die Schweizer bereits Ende August kommuniziert (DER AKTIONÄR berichtete).
Größter Gewinntreiber war die Schmuck- und Uhrensparte. Das Geschäft mit glitzernden Kostbarkeiten, angeführt von der Top-Marke Cartier, wuchs um 16 Prozent. Dabei wurde eine hohe EBIT-Marge von 37,1 Prozent erzielt. Auch teure Uhren erfreuten sich hoher Nachfrage. Das Segment verbuchte eine Zuwachsrate von 13 Prozent und zugleich eine um 2,4 Prozentpunkte auf 24,8 Prozent verbesserte Gewinnspanne.
Die Richemont-Aktie gewinnt am Freitag zwölf Prozent auf 119,95 Schweizer Franken. Zeitweise lag der im SMI gelistete Wert bereits mit 20 Prozent vorn. Mit dem heutigen Anstieg knackt das Papier den GD200 bei 109,24 Franken und generiert damit ein frisches Kaufsignal.
Richemont hat glänzende Zahlen vorgelegt. Vor allem die Uhren - und Schmuck-Sparte ist ein Hingucker. Und auch das restliche Geschäft ist überaus resilient. Dazu signalisiert jetzt auch das Chartbild "Grünes Licht". Kurzum: Anleger, die der Kaufempfehlung des AKTIONÄR in Ausgabe 35/22 gefolgt sind, liegen bereits sechs Prozent im Plus und bleiben in jedem Fall dabei, etwaige Neueinsteiger können aufspringen.
(Mit Material von dpa-AFX)