Die Kursschwäche an der US-Technologiebörse Nasdaq zum Jahresstart ist nicht spurlos an der Aktie von Infineon vorbeigegangen. Der DAX-Titel hat in den ersten Handelstagen des neuen Jahres in der Spitze über zehn Prozent an Wert verloren. Kann sich der Wert stabilisieren oder drohen weitere Rücksetzer?
Die Zielmärkte von Infineon entwickeln sich unterschiedlich: Das strukturelle Halbleiterwachstum in den Bereichen erneuerbare Energien, Elektromobilität und bei Mikrocontrollern für die Automobilindustrie ist ungebrochen. Dagegen durchlaufen Consumer-, Kommunikations-, Computing- und IoT-Anwendungen ein temporäres Nachfragetief.
In diesem Umfeld rechnet der Konzern für das laufende Geschäftsjahr 2023/24 (Ende September) mit weiterem, wenn auch geringerem Umsatzwachstum. Der Umsatz soll bis Ende September 2024 auf 16,5 bis 17,5 Milliarden Euro (Vorjahr: 16,31 Milliarden) steigen. Davon sollen in der Mitte der Spanne rund 24 Prozent (Vorjahr: 27 Prozent) als Segmentergebnis hängen bleiben.
Frische Wasserstandsmeldungen gibt es mit den Q1-Zahlen am 6. Februar. Diese dürften zwar einen zunächst verhaltenen Jahresauftakt aufzeigen. In der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres 2023/24 dürfte das Geschäft dann wieder anziehen, sodass die Planvorgaben (mindestens) erreicht werden dürften. Mit der Aussicht auf eine starke Erholung in den restlichen drei Quartalen und der sich anbahnenden Zinswende der Notenbanken in den USA und der Eurozone griffen die Investoren in den letzten Wochen des Jahres 2023 beherzt zu.
Nach diesem Zwischenspurt ist die Aktie zuletzt in den Konsolidierungsmodus übergegangen. Im Bereich der horizontalen Unterstützungen bei 34 Euro deutet sich nun eine Stabilisierung an. Mit den Aussichten auf weiteres profitables Wachstum im Jahresverlauf sollte der Titel im Vorfeld der Zahlen wieder höhere Notierungen ins Visier ansteuern.
Das Fazit des AKTIONÄR hat Bestand: Trading-orientierte Anleger können weiter im Bereich zwischen 34 und 36 Euro eine erste Position aufbauen, um auf eine Gegenbewegung zu spekulieren. Anleger mit Weitblick halten unverändert an ihren Stücken fest.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Infineon befinden sich in einem Real-Depot von DER AKTIONÄR.