Infineon hat im zweiten Quartal des bis Ende September laufenden Geschäftsjahres 2022/23 besser abgeschnitten als gedacht. Für das Gesamtjahr hat der Chipriese daher auch die Prognose noch einmal leicht hochgesetzt. Der Börse reichte dies nicht aus, die DAX-Aktie reagierte mit Verlusten. Analysten sehen aber weiter viel Luft nach oben.
AKTIONÄR-Leser wissen: Infineon profitiert von robusten Geschäften rund um Elektromobilität und Energie. Das Management erwartet für das Geschäftsjahr daher nun einen Anstieg des Umsatzes auf im Mittel 16,2 Milliarden Euro – deutlich über den zuvor angenommenen 15,5 Milliarden Euro. Die Segmentergebnismarge, die die Profitabilität des operativen Geschäfts misst, sieht der Chipkonzern auf dieser Basis bei rund 27 Prozent, nach bislang in Aussicht gestellten 25 Prozent. Bereits Ende März hatte sich Infineon für das zweite Geschäftsquartal optimistischer gezeigt und eine Erhöhung der Jahresprognose angekündigt. Diese wurde nun mit Zahlen unterfüttert.
Die Investmentbank Stifel hat die Einstufung für die Aktie nach den Zahlen zum zweiten Geschäftsquartal auf "Buy" mit einem Kursziel von 48 Euro belassen. Der Chiphersteller habe stark abgeschnitten, so Analyst Jürgen Wagner. Die Ziele für die beiden folgenden Quartale implizierten derweil, dass die Profitabilität ihren Höhepunkt bereits im laufenden Jahresviertel erreicht habe.
Goldman Sachs hat das Kursziel sogar leicht von 48,50 auf 49 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Analyst Alexander Duval begründete das moderat höhere Kursziel mit angepassten Schätzungen für den Chip-Hersteller.
Die Zahlen zeigen, dass die strukturellen Wachstumstreiber und Trends intakt sind. Anleger mit Weitblick lassen sich durch die kurzfristigen Schwankungen und den aktuellen Rücksetzer nicht aus der Ruhe bringen und halten an ihrer Position fest. Trading-orientierte Anleger können das aktuelle Niveau für eine Spekulation auf eine Gegenbewegung nutzen.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von Infineon befinden sich in einem Real-Depot von DER AKTIONÄR.
(Mit Material von dpa-AFX)