Gute Zahlen und ein starker Ausblick ließen die Aixtron-Aktie erstmals seit 2011 wieder über die 20-Euro-Marke schnellen. Zur Erinnerung: Nach den 9-Monatszahlen am 29. Oktober markierten die Papiere noch ein Tief bei 8,84 Euro. Mittlerweile hat sich der Kurs wieder etwas beruhigt. Analysten sehen aber noch Potenzial.
Aixtron profitiert mit seinen Anlagen für die Abscheidung (Deposition) komplexer Halbleitermaterialien von der hohen Nachfrage der Chipindustrie. Die Hersteller kommen mit der Produktion nicht hinterher und rüsten kräftig auf. Im laufenden Jahr will die Gesellschaft das Wachstumstempo daher erneut steigern.
Der Optimismus des Vorstands beruht auf der im Schlussquartal deutlich verbesserten Geschäftsdynamik, einem Auftragsbestand von knapp 151 Millionen Euro per Jahresende sowie einem erwarteten Anstieg des Ordereingangs auf 340 bis 380 Millionen Euro im neuen Jahr.
Olivia Honychurch von Liberum Research stimmte vor allem auf die Auftragsentwicklung eine Lobeshymne an. Aufträge im Wert von 92 Millionen Euro allein im Schlussquartal seien der Höchstwert seit 2011, so die Expertin. Insgesamt habe Aixtron 2020 damit Aufträge im Wert von rund 300 Millionen Euro an Land gezogen – ein unerwartet hoher Wert. Die Stärke könnte bis ins Jahr 2022 anhalten. Auch der Barclays-Analyst Andrew Gardiner (23 Euro), Uwe Schupp von der Deutschen Bank (22 Euro) und Harald Schnitzer von der DZ Bank (22 Euro) lobten die gut gefüllten Orderbücher.
Die Aussichten könnten zwar besser kaum sein. Die Aktie dürfte nach der jüngsten Kursrallye kurzfristig dennoch erst einmal eine Verschnaufpause einlegen. Anleger bleiben nach ersten (Teil-)Gewinnmitnahmen weiter dabei und setzen nach der Konsolidierung auf eine Trendfortsetzung in Richtung der Analystenziele.
(Mit Material von dpa-AFX)