Der weltgrößte Verkehrsflugzeug-Hersteller schwingt sich in neue Höhen empor. Die Airbus-Aktie hat am heutigen Dienstag das alte Rekordhoch aus März 2024 überwunden und dürfte noch weiter steigen. Am kommenden Donnerstag wird der Konzern seine Jahreszahlen präsentieren. DER AKTIONÄR checkt, was noch möglich ist.
Airbus hatte 2024 erneut mit Lieferengpässen zu kämpfen, verfehlte mit 766 ausgelieferten Flugzeugen sein im Jahresverlauf gesenktes Auslieferungs-Ziel von 770 Stück jedoch nur knapp. Die Nachfrage nach neuen, sparsameren Flugzeugen ist hoch, Erzkonkurrent Boeing kann aufgrund von Qualitätsproblemen seine Produktion nicht deutlich ausweiten und bleibt weiter hinter Airbus zurück. In 2024 lieferten die Amerikaner nicht einmal halb so viele Jets aus wie Airbus.
In der Raumfahrt-Sparte von Airbus lief es zuletzt nicht rund: Hohe Verluste im Satelliten-Geschäft zwingen Airbus, bis zu 2.500 Stellen zu streichen. Kürzlich hat der Luft- und Raumfahrt-Konzern angekündigt, Pläne zum Aufbau eines neuen europäischen Raketen- und Satelliten-Unternehmens voran zu treiben. Gemeinsam mit den Rüstungsunternehmen Thales und Leonardo will der DAX- und EuroStoxx50-Konzern die Dominanz der Musk-Raumfahrtfirma SpaceX brechen und schmiedet dazu offenbar ein Gemeinschaftsunternehmen (DER AKTIONÄR berichtete).
Die Erwartungen an die Jahreszahlen, die Airbus am Donnerstag-Morgen vorlegen wird, sind nicht hoch: Wegen steigender Kosten hatte der Konzern das Gewinnziel für den Gesamtkonzern bereits zusammengestrichen: Der um Sonderposten bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) soll statt der ursprünglich angepeilten 6,5 bis 7 Milliarden Euro seither nur noch 5,5 Milliarden erreichen.
Die Aktionäre werden sich voraussichtlich mit einer niedrigeren Dividende begnügen müssen. Für 2023 hatte Airbus noch neben einer regulären Dividende von 1,80 Euro je Aktie eine Sonderdividende von 1 Euro ausgeschüttet. Von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragte Branchenexperten rechnen nun im Schnitt mit einer Ausschüttung von 1,17 Euro.
Die Analysten erwarten für 2024 einen bereinigten operativen Gewinn von 5,4 Milliarden Euro – acht Prozent weniger als im Vorjahr. Die Umsätze sollen um sechs Prozent auf 69,2 Milliarden Euro zulegen. Der Nettogewinn könnte auf 3,9 Milliarden Euro steigen.
Spannend bleibt, welche Ziele sich Airbus-Chef Faury für 2025 setzt. Analysten erwarten für das laufende Jahr eine Auslieferung von 839 Jets und einen bereinigten Gewinn von 7,3 Milliarden Euro.
Die Airbus-Aktie steht am Dienstag-Mittag in behauptetem Börsenumfeld mit einem Tagesplus von 1,6 Prozent auf 173,20 Euro im Xetra-Handel an der DAX-Spitze. Damit hat das DAX-Schwergewicht sein bisheriges Rekordhoch aus März 2024 bei 172,82 Euro überwunden.

Die Börse vergibt vor den Airbus-Jahreszahlen offenbar Vorschusslorbeeren. Positive Überraschungen am Donnerstag dürften der Aktie kurzfristig noch weiter Auftrieb verleihen – ein wahrscheinliches Szenario. Doch auch negative Nachrichten sind möglich, was den Airbus-Kurs vorübergehend belasten dürfte und eine Nachkauf-Gelegenheit böte.
Mittel- bis längerfristig bleibt der DAX-Konzern für Anleger angesichts der hervorragenden Zukunftsperspektiven ein gutes Investment. DER AKTIONÄR hat zuletzt ein Kursziel von 190 Euro für Airbus ausgegeben.
Und Erik Kämper von DER AKTIONÄR TV hat Airbus gerade als Trading-Tipp präsentiert.
Hinweis: Die Airbus-Aktie ist mit sieben weiteren Werten auch Mitglied im Weltraum Index von DER AKTIONÄR. Anleger können so auf einen Schlag gleich in acht aussichtsreichen Unternehmen der Luft- und Raumfahrt-Branche investieren. Weitere Informationen zum Weltraum-Index inklusive aktueller Gewichtung und passender Zertifikate finden Sie hier.
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Enthält Material von dpa-AFX