Mitten in der Krise des US-Flugzeugbauers Boeing erhält der europäische Konkurrent Airbus einen Riesenauftrag aus Indien. Der Billigflieger IndiGo orderte 300 Flugzeuge der Modellfamilie A320neo. Die bereits prall gefüllten Orderbücher bekommen mit einem der größten Aufträge der Geschichte des Flugzeugbauers weiteren Zuwachs. Die Aktie nimmt derweil wieder Kurs auf ein Rekordhoch.
IndiGo war bereits zuvor großer Airbus-Kunde. Die Airline baut ihr Geschäft und ihre Flotte kräftig aus. Insgesamt hat die Gesellschaft jetzt 730 Maschinen aus der A320neo-Familie geordert. Sie betreibt derzeit 128 herkömmliche A320-Jets sowie 97 Exemplare in der auf weniger Spritverbrauch getrimmten Neuauflage A320neo.
Die Entscheidung über den Triebwerkstyp für die jetzt bestellten 300 Jets steht noch aus. Bei der A320neo-Reihe können die Kunden zwischen dem Leap-Triebwerk des zu General Electric und Safran gehörenden amerikanisch-französischen Herstellers CFM sowie dem Getriebefan-Antrieb der United-Technologies-Tochter Pratt & Whitney auswählen, an dem auch der Münchner Triebwerksbauer MTU mitarbeitet.
Der Auftrag ist einer der größten in der Geschichte des Flugzeugbauers. Ausgehend von der Standardversion A320neo, die auf der Preisliste mit 110,6 Millionen Dollar aufgeführt ist, könnte der Auftrag einen Gesamtwert von mehr als 33 Milliarden Dollar (rund 29,8 Milliarden Euro) erreichen. Allerdings sind bei Flugzeugbestellungen hohe Rabatte üblich.
Der Flugzeughersteller Boeing aus den USA kämpft derzeit mit dem Flugverbot für sein Konkurrenzmodell 737 Max und hofft, dass die 737 Max noch in diesem Jahr wieder in Betrieb gehen kann. Damit ist der Hersteller optimistischer als die großen US-Fluggesellschaften, die den Krisenjet in der Flotte haben. Ob und wann die US-Luftfahrtbehörde FAA und internationale Aufseher die Unglücksmaschinen wieder abheben lassen, ist derzeit unklar.
DER AKTIONÄR berichtete zuvor von ersten Spekulationen rund um diesen Abschluss. Am Fazit hat sich nichts geändert. Die Airbus-Aktie arbeitet sich nach der jüngsten Konsolidierung wieder schrittweise nach oben. Mit dem Mega-Auftrag aus Indien dürfte die Aktie dabei wieder Kurs auf das Rekordhoch aus dem Juli nehmen. DER AKTIONÄR empfiehlt weiterhin, mit einem Stopp bei 98,00 Euro bei der Airbus-Aktie an Bord zu bleiben.
(Mit Material von dpa-AFX)